FC Bayern gewinnt knapp mit 2-1 gegen den VFB Stuttgart
Der FC Bayern hat zwar die größte Spanien-Combo in der jüngeren deutschen Fußballgeschichte, aber im Südderby gegen den VFB Stuttgart gelingt der Sieg nicht durch heißblütige Dribblings, sondern nur dank deutscher Fleißarbeit und zwei erwürgten Toren.
Die ROLLING STONE-Redaktion nimmt die Fußball-Bundesliga unter die Lupe – und tippt den Ausgang der wichtigsten Spiele. Marc Vetter gibt hier seine Einschätzung zum Spitzenderby FC Bayern München gegen VFB Stuttgart ab.
FC Bayern München: VFB Stuttgart 2-1
Ach, der FC Bayern. Da hatte man sich doch geschworen auf all die FC-Hollywood-Allüren zu verzichten und dann gibt es doch wieder die Diskussionen: Spanische Invasion im Kader (Rummenigge nennt solche Worteiferer „provinziell“ und „rassistisch“), Schweini hat jetzt eine Brille und anscheinend auch eine neue Freundin – und Abwehr-Neuzugang Benatia bekommt von seinem ehemaligen Club-Präsidenten aus Rom nachgerufen, er sei ein „Lügner“, weil er Mannschaft und Verantwortliche über seinen Verbleib getäuscht haben soll. Nun ja, trotz allem hat die Mannschaft von Pep Guardiola keinen Fehlstart hingelegt – wie man ihn immerzu herbeigeredet hatte. Es ist zwar noch deutlich sichtbar, welche Trainingsdefizite den Kickern in den Knochen stecken, aber selbst wenn Xabi Alonso im gesetzten Fußballeralter von 32 Jahren einmal drei Spiele in 10 Tagen absolvieren muss und deswegen kaum mehr zum Sprint ansetzen kann, dürfte dies nichts heißen. Erfahrung zählt eben mehr als Verschleiß!
Und so wird der Plan von Achim Veh, den aktuellen Meister mit einigen geschickten taktischen Schachzügen und personellen Wechseln zu verunsichern, kaum zum Erfolg führen. Zu sehr bleiben die Bayern im eigenen Haus eine Macht, zu wenig konnten die Schwaben bisher daraus machen, dass sie eigentlich überhaupt keine personellen Sorgen haben. Ein Punkt aus zwei Spielen ist die bisher magere Punktausbeute. In München wird trotz einer streckenweise ansehnlichen Leistung, die weniger am Kampfgeist als am Ungeschick der Stuttgarter scheitern wird, nichts zu holen sein. Wahrscheinlich erinnert man sich beim (glücklichen) Stand von 1-1 auch noch einmal zitternd an den Namen Thiago, der in der letzten Saison mit einem Kunsttor alle Hoffnungen der Neckar-Kicker zunichte machte, den „Mega-Bayern“ (Veh) wenigstens einen Punkt abzuluchsen. Der spielt zwar verletzungsbedingt nicht mit, aber inzwischen schießt ja sogar Thomas Müller ansehnliche und für das Tor des Monats geeignete Treffer. Den Rest erwürgen die Bayern mit konsequentem Ergebnisfußball.
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