Fake-Zitat von Kurt Cobain über Donald Trump macht Rechte scharf

Auch wenn der Nirvana-Sänger als „Curt Cobain“ angepriesen wird, macht das Meme seit 2016 fröhlich die Runde und ist einfach nicht totzukriegen.

„Am Ende glaube ich, dass meine Generation alle überraschen wird. (…) Ich wäre nicht erstaunt, wenn es ein Wirtschaftsmagnat an die Spitze schafft, der nicht gekauft werden kann und der das Richtige für die Menschen tut. Jemand wie Donald Trump, so verrückt wie das klingt.“

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Diese abstrusen Zeilen soll angeblich Kurt Cobain gesagt haben. Jedenfalls unterstellt es ihm ein Meme, das seit einiger Zeit vor allem in den USA durchs Netz geistert und einmal mehr den Beweis erbringt, dass Menschen alles glauben, sobald ein bekanntes Gesicht und ein Name dazu Authentizität vortäuschen.

Warum ausgerechnet Kurt Cobain?

Es gibt laut „Spin“ verschiedene Fassungen des Zitats, die bereits seit 2016 im Internet zirkulierten. In dem Jahr wurde Donald Trump nach einer ziemlich wüsten Wahlkampagne tatsächlich zum Ersten Mann im Weißen Haus gewählt. Obwohl ihm nahezu alle Demoskopen eine krachende Niederlage gegen seine Herausforderin Hillary Trump vorausgesagt hatten.

Natürlich ist das Zitat ein einziger großer Fake – und dazu auch noch ein schlecht gemachter. Die Zeilen sind oft verbunden mit einem Bild von Cobain, wie er akustische Gitarre spielt. Dazu steht tatsächlich als Urheber „Curt Cobain“. Eine Quelle gibt es natürlich nicht.

Zudem wird behauptet, der Nirvana-Sänger hätte den prophetischen Satz 1993 gesagt. In dem Jahr präsentierte er seine Abneigung gegen Obrigkeiten und die korrumpierende Wirtschaft sogar auf einem T-Shirt, das auf dem Cover des amerikanischen ROLLING STONE zu sehen war. Auf dem Shirt waren deutlich die Worte zu lesen: „Corporate Magazines Still Suck“.

Vielleicht ein gehässiger Joke

Wie gleich mehrere aufmerksame Netzreiniger nachwiesen, gab es von dem Zitat auf Google vor dem Jahr 2016 noch nichts zu finden. (Google erlaubt auch eine rückdatierte Suche.) Es erschien laut „Spin“ erstmals am 30. Juli 2016 auf einer Facebook-Seite namens „Trump Train“. Natürlich keine zuverlässige Nachrichtenseite, sondern eher eine Lügenschleuder.

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Es bleibt unklar, wie das gefälschte Zitat seinen Weg gehen konnte, bis es für rechte Ideologen tatsächlich als schmeichelnder Beweis daherkommt, mit Trump genau den richtigen Mann im eigenen Lager zu haben. Der schräge Schreibfehler könnte allerdings im Zusammenhang mit der Formulierung des angeblichen Zitats darauf hinweisen, dass es sich ursprünglich um einen Joke handelte. Möglicherweise um rechte Wähler zu entlarven oder um sie zu verunglimpfen.

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