Aufgedeckt: Facebook lässt politische Manipulationen zu
Das an die Öffentlichkeit gelangte Memo einer Datenwissenschaftlerin zeigt, dass Facebook in mehreren Ländern düpiert wurde, um über das Soziale Netzwerk Einfluss auf die Bevölkerung zu nehmen.
Facebook ist das größte Soziale Medium im Internet und wird seit seiner Gründung im Jahr 2004 für seinen Umgang mit politischer Einflussnahme von kritischen Beobachtern mit Argusaugen beobachtet.
Seit langer Zeit spricht Facebook-Chef Mark Zuckerberg davon, dass er und sein Team alles dafür tun würden, das Netzwerk gegenüber solchen Manipulationsmethoden zu schützen, die nachweislich Einfluss auf das Wahlverhalten der Menschen bei Wahlen oder bei Demonstrationen auf der Straße nehmen könnte.
Opposition wird daran gehindert, auf Facebook sichtbar zu sein
Doch anscheinend fruchtet dies alles nicht. Im Gegenteil: Facebook scheint die bewusste Lenkung seines Newsfeeds durch punktuell gesetzte politische Themen mindestens zu ignorieren. Das meldet „Buzzfeed News“ mit Bezug auf das Memo einer Datenwissenschaftlerin, das dem Netzmedium vorliegen will.
Demnach dokumentierte die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Sophie Zhang umfangreich, wie Facebook schlicht an der politischen Einflussnahme zahlreicher Regierungen aus Ländern wie Indien, Ukraine, Brasilien, Spanien, Aserbaidschan, Bolivien und Ecuador scheitere.
Die Manipulationen reichen dabei von der offensichtlichen Hinderung des politischen Gegners, sich in dem Sozialen Netzwerk Gehör zu verschaffen bis hin zur Entwicklung von Fake-Accounts, um die Bevölkerung gezielt zu verwirren.
„Buzzfeed News“ veröffentlichte Auszüge des Memos, um auf die bislang in der Dimension noch nicht bekannten Umtriebe aufmerksam zu machen. Das Unternehmen reagierte bisher nicht auf die Veröffentlichung.
Facebook und „Fake News“
Zuletzt geriet Facebook in den Strudel einer Diskussion über den Umgang des Digital-Konzerns mit „Fake News“. Anders als Twitter weigerte sich Facebook lange Zeit, etwa mit Warnhinweisen oder Links zu anderen Quellen auf offensichtliche Falschmeldungen hinzuweisen.