Neunte Kunst

Exklusiver Einblick: Ton-Steine-Scherben-Comic „Keine Macht für Niemand“

Ein Song-Comic-Sammlung erinnert zum 50. Geburtstag von „Keine Macht für Niemand“, warum Ton Steine Scherben in den 70ern genau die richtigen Töne und vor allem Worte fanden.

Keine Frage, Ton Steine Scherben haben mit ihren Agitprop-Songs, die oftmals wie Parolen daherkommen, nicht nur die Notwendigkeit des Aufbruch in einer aufwühlenden Zeit beschrieben. Sie schufen auch zeitlose Klassiker einer engagierten, sozialkritischen Rockmusik, die zahlreiche Nachahmer fand.

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Neben „Monarchie und Alltag“, „Mensch-Maschine“ und „Neu!“ gehört das Doppelalbum „Keine Macht für Niemand“ zu den prägendsten Alben der deutschen Popmusikgeschichte. Warum? ROLLING-STONE-Autor Ernst Hofacker: „Sie sprachen die Sprache der Straße, machten daraus Rockpoesie und lebten tatsächlich das Leben ihrer Klientel, der Hausbesetzer, Anarchos und Linksromantiker der Post-APO-Zeit.“

Ihr zweites Album, gleich ein Doppelalbum, enthielt zahlreiche Hymnen wie „Schritt für Schritt ins Paradies“, „Komm schlaf bei mir“ oder eben den von Rio Reiser geschriebenen zornigen Titeltrack.

50 Jahre alt und dennoch aktuell? Diese Frage haben sich elf Comiczeich­ner gestellt und sich jeweils mit einem Stück intensiv auseinandergesetzt. Die Beiträge von Kathrin Klingner („Wir müssen hier raus“), Nicolas Mahler („Feierabend“), Bianca Schaalburg („Die letzte Schlacht gewinnen wir“), Sheree Domingo/Rahel Suesskind („Paul Panzers Blues“) Reinhard Kleist („Menschenjäger“), Mia Oberländer („Allein machen sie dich ein“), Sascha Hommer („Schritt für Schritt ins Paradies“), Daniela Heller („Der Traum ist aus“), Jan Soeken („Mensch Meier“), 18Metzger („Rauch-Haus-Song“), Ulli Lust („Keine Macht für Niemand“) und Michael Jordan („Komm, Schlaf bei mir“) sind faszinierend freie Interpretationen, die das Kämpferische und Zarte, das Ernste und das Komische in den Texten der Ton Steine Scherben wunderbar einfangen.

ROLLING STONE präsentiert mit dem Comic von Star-Zeichner und Comic-Musikerbiograph Reinhard Kleist („Starman – David Bowie’s Ziggy Stardust Years“) einen Auszug aus „Keine Macht für Niemand: Ein Ton Steine Scherben Songcomic“ (Ventil Verlag, 25 Euro).

Alle Bilder: Ventil Verlag

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