Im neuen ROLLING STONE

Exklusiv im neuen ROLLING STONE: CD „Miles Deep“ mit vielen Raritäten von Miles Davis

Unsere exklusive CD in der April-Ausgabe nähert sich dem Jazz-Giganten über Live-Versionen und rare Studioperlen.

Zu Lebzeiten veröffentlichte Miles Davis mehr als 40 Alben. Die Klassiker „Kind Of Blue“, „Sketches Of Spain“ und „Bitches Brew“ dürften selbst weniger jazz­interessierte Hörer in ihrer Sammlung haben. „Miles Deep“ nähert sich dem Werk des großen Mannes nun auf Nebenwegen: über fantastische Live-Versionen und weniger bekannte Studioperlen.

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Am Anfang steht die legendäre Performance von „’Round Midnight“ beim New­port Folk Festival 1955, die Davis schließlich einen Plattenvertrag bei Columbia einbrachte. Davis’ Arbeiten mit dem Arrangeur Gil Evans sind auf „Miles Deep“ mit ihrer Version einer Komposi­tion des französischen Romantikers Léo Delibes dokumentiert: „The Maids Of Cadiz“ erschien 1957 auf „Miles Ahead“, deutet stilistisch aber schon auf den Gipfel dieser Zusammenarbeit, „Sketches Of Spain“ von 1960. Ein Hauch von „Kind Of Blue“ weht schon durch das erste Take von „Fran Dance“, das Davis für seine Freundin, die Tänzerin Frances Taylor, schrieb und 1958 mit seinem Sextett aufnahm.

Das zweite große Miles Davis Quintet setzte mit Interpretationen von Standards zu seinem Triumphzug an. Einer der Höhepunkte dieser Praxis ist die Performance von „Stella By Starlight“ beim New­port Folk Festival 1966. Mit dem Quintett begann Davis auch eine erste vorsichtige Liaison mit der Rockmusik. Der Keyboarder Joe Zawinul lieferte mit „In A Silent Way“ das Titelstück zum ersten reinen Fusion-Album. Bei den Proben machte Miles sich das Stück, wie man hier hören kann, zu eigen. Bei den Sessions zu „Bitches Brew“ taucht es in veränderter Gestalt als „Take It Or Leave It“ wieder auf. „I wanna use it somehow“, raunt Davis am Ende und spielt auf seine Methode an, kleine Sektio­nen aufzunehmen und mit Produzent Teo Macero zu längeren Tracks zusammenbauen.

Auch „Willie Nelson“, von dem hier das zweiten Take mit den Gitarristen John McLaughlin und Sonny Sharrock zu hören ist, findet sich schließlich in „Yesternow“ auf „Jack Johnson“ von 1971 wieder. Davis verehrte die Gesangsphrasierungen des titelgebenden Country-Songwriters. Live veränderten sich die Stücke in der Fusion-Phase stetig weiter: Die Wayne-Shorter-Komposition „Sanctuary“, ursprünglich auf „Bitches Brew“, komprimierte Davis im Sommer 1970 im Fillmore East auf gut drei Minuten. Der „In A Silent Way“-Track „It’s About That Time“ groovte Ende des Jahres im The Cellar Door in Washington/D.C. subtil, aber wirkungsvoll.

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