Evan Rachel Wood: „Westworld“ gab ihr Kraft für Aussage gegen Marilyn Manson
In der Verschränkung zwischen Fiktion und Realität war es ihr vor allem auch durch die HBO-Serie möglich, sich „frei zu denken“.
In dem zweiteiligen HBO-Film „Phoenix Rising“ (zu sehen via Sky) bekräftigt „Westworld“-Schauspielerin vor laufender Kamera ihre schweren Vorwürfe gegenüber Marilyn Manson. Sie sagt dem HBO-Doku-Team, Manson habe sie brutal missbraucht. In der begleitenden Handlung blättert sie alte Tagebücher durch. „Anfangs war alles noch total okay“, schluchzt sie und beginnt zu weinen. „Mit dem nochmaligen Lesen der Tagebücher, wurde mir klar, was da passiert ist.“
Die vielfach kolportierte Story des Missbrauchs durch Manson: Er soll sie nach ihren Angaben geschlagen, vergewaltigt, sie mit Schlaf- und Nahrungsentzug gefoltert, Drogen eingeflößt und ihr mit Todesgewalt gedroht hatte. Das alles während und innerhalb einer „offiziellen“ Beziehung mit Manson.
Manson-Geständnis hatte juristische Folgen
Ihr TV-Geständnis führte in den USA zu einer juristischen Verlängerung der Verjährungsfrist bei Vergehen im Bereich häuslicher Gewalt von bisher drei auf fünf Jahre durch. Die Regisseurin von „Phoenix Rising“ genießt hohes Ansehen bei dieser Art von investigativen „Stoffen“. Für ihre Film-Untersuchung der Missbrauchsfälle von Seiten der katholischen Kirche in den USA wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Gegenüber dem deutschen Infoportal „t-online“ bekäftigt Wood nun, dass ihr kontinuierliches Drehen für die Sky-Atlantic-Serie „Westworld“ ihr die nötige Kraft für diesen Schritt in die (mediale) Öffentlichkeit gegeben hat. Im Hinblick auf die anstehende vierte Staffel der Serie sagt sie, dass man sich in der Verschränkung zwischen Fiktion und Realität durchaus „frei denken“ könnte.
Wie ihre Serienfigur neige sie dazu „wohl oder übel immer das Gute im Menschen und in Situationen zu sehen.“ Trotz all der Dinge, der sie erlebt habe, bleibe sie eine „Träumerin, die sich nach einem Happy End sehnt“.