ESC: Norwegen-Rückzieher wegen Gazakrieg
Wenige Stunden vor dem Finale des ESC hat die norwegische Punkte-Ansagerin ihre Teilnahme quittiert.
Schon jetzt steht fest, dass dies der umstrittenste Eurovision Song Contest wird, der je auf die Bühne gebracht werden wird. Pro-palästinensische Proteste wegen der Teilnahme Israels am ESC in Malmö (11. Mai 2024). Ein fliegender Holländer, der Fragen an die Israelin Eden Golan karikiert und danach disqualifiziert wird, weil ihm vorgeworfen wird, eine ESC-Produktionsmitarbeiterin angegriffen zu haben. Und nun schießt auch Norwegen quer.
Wenige Stunden vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) hat die norwegische Punkte-Ansagerin ihre Teilnahme quittiert. Die Sängerin Alessandra Mele erklärte ihren Schritt am Samstag auf Instagram mit der Situation im Gazastreifen. Sie bezeichnete die Ereignisse als Genozid – und rief dazu auf, sich von der „Liebe zur Wahrheit“ leiten zu lassen. Was immer das meint.
Das ESC-Motto „United by Music“ entspreche ihrem Lebensmotto. Doch momentan seien diese Worte lediglich hohle Phrasen. Die Sängerin mit italienischen Wurzeln schaffte letztes Jahr mit „Queen of Kings“ den fünften Platz für Norwegen beim ESC. Ersatzmoderatorin soll nun Ingvild Helljesen vom Sender NRK werden.
Die Entscheidung, Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) auszuschließen, hat derweil in den Niederlanden Enttäuschung und Empörung ausgelöst. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte den Schritt und bezeichnete ihn als übermäßig drastisch. Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern seien enttäuscht über diese Entwicklung, wird nun behauptet. Die NPO plant, den Vorfall nach dem Wettbewerb gemeinsam mit allen Beteiligten sorgfältig zu bewerten.
Der teilnehmende niederländische Fernsehsender AVROTROS nannte die Disqualifikation „unverhältnismäßig“ und äußerte sich „schockiert über die Entscheidung“. AVROTROS beabsichtige, sich später auch inhaltlich zu dem Ausschluss zu äußern. Der niederländische TV-Kommentator Cornald Maas betonte, dass der Vorfall nichts mit Israel oder der israelischen Delegation zu tun habe und kaum der Rede wert sei. Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss „eine Katastrophe“.