ESC: Nach Rückkehr in Kroatien: Baby Lasagna bricht in Tränen aus

Überwältigt von seinen Fans vergießt der ESC-Zweitplatzierte Tränen

Baby Lasagna und Nemo waren die Top-Konkurrenten beim diesjährigen Eurovision Song Contest. Die Buchmacher sahen mal den Kroaten, mal den Schweizer vorn. Am Ende setzte sich beim Schlagerwettbewerb in Malmö (11. Mai 2024) Nemo mit „The Code“ durch. „Rim Tim Tagi Dim“ musste sich mit Platz zwei begnügen.

Die hochpolitisch gewordene Veranstaltung ließ die Musik in den Hintergrund rücken und machte gleichzeitig Druck auf alle 25 Performerinnen und Performer, gut abzuliefern und bloß nichts Falsches zu verlautbaren – was Irland nicht so recht gelang.

Dass Künstler eben auch Menschen sind, zeigte Baby Lasagna bei seiner Rückkehr in die Heimat am Sonntag.

Tausende Menschen empfingen Marko Purišić, wie der 28-Jährige eigentlich heißt, zurück in Zagreb. „Ich habe eigentlich mit 20 Leuten am Flughafen gerechnet“, sagt er, „und mit ein paar hundert hier auf dem Platz. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Dann wird er emotional. „Ich danke euch so sehr. Ich merke, dass ihr glücklich seid.“ Und hält sich den Arm vor die Augen, weil ihn die Gefühle übermannen. Seine Mitmusiker nehmen Baby Lasagna in den Arm (darunter die drei Gitarristen, die Tarnhauben wie aus Muttis Tischdeckchen tragen).

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ROLLING-STONE-Redakteur Arne Willander betrachtet den Sieg Nemos über den co-favorisierten Baby Lasagna als folgerichtig. „So knapp war Nemos Sieg dann doch nicht. Er hatte die Jurys auf seiner Seite, während Baby Lasagna mehr Stimmen des Publikums bekam. Insofern waren die Buchhalter verlässlich, die auf Lasagna gesetzt hatten – Juroren wetten nicht. Wenn der ESC ein Seismograph der Zeit ist, dann ist „The Code“ ein Zeichen: Nemo ist Avantgarde; Baby Lasagna nur Moderne.“

Isaak aus Deutschland wurde mit „Always on the Run“ Zwölfter – die beste Platzierung seit Michael Schulte von 2018. Golan Eden aus Israel, die sich massiven Anfeindungen vor und während der Show in Malmö ausgesetzt sah, wurde sensationell Fünfte. Das deutsche Publikum gab ihr beim Televoting für den Song „Hurricane“ die Höchstwertung von zwölf Punkten. Überhaupt hat Israel bei vielen Menschen sehr gut abgeschnitten. Die antisemitischen Aktionen der Protestierenden haben also nicht viel bewirken können; der Protest von Klimaaktivistin Greta Thunberg, dem Roger Waters ihrer Generation, noch weniger.

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