ESC-Moderation von Thorsten Schorn stößt Antisemitismus-Debatte an

Die ESC-Moderation von Thorsten Schorn hat eine Antisemitismus-Debatte entfacht.

Der ESC 2024 ist vorbei – für den NDR saß in diesem Jahr zum ersten Mal 1live-Moderator Thorsten Schorn hinter dem Mikrofon. Zunächst wurde die Entscheidung des NDR, Schorn als Peter Urbans Nachfolger zu bestimmen, im Netz gefeiert. Nach dem Finale vergangenen Samstag (11.05.) in Malmö sieht das jedoch anders aus. Schon wird vorgeworfen, einen nicht-gebührlichen Vergleich gezogen zu haben: zwischen dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dem Gazakonflikt.

CDU wettert gegen NDR und Thorsten Schorn

Politiker:innen werfen dem 48-Jährigen vor, Antisemitismus verharmlost zu haben: „Aus meiner Sicht hat der Moderator damit während der laufenden Unterhaltungssendung der antisemitischen Argumentation Raum gegeben, wonach der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf ein Nachbarland mit der israelischen Abwehrreaktion auf einen schweren terroristischen vergleichbar sei“, schrieb Jens Nacke von der CDU laut „Bild“ (am 16.05.2024) an den NDR-Intendanden Joachim Knuth. „Es wäre daher geboten gewesen, diese Behauptung einzuordnen und dem Antisemitismus entgegenzuwirken“, führt er weiter aus.

Die Aussagen von Nacke beziehen sich auf eine Moderation, in der Schorn über die anti-israelischen Demonstrationen in Malmö berichtet. Bezogen auf das Motiv hinter den Demonstrationen sagte er: „Es wird kritisiert, dass Russland nach dem Angriff auf die Ukraine von dem ESC ausgeschlossen wurde, Israel aber ungeachtet seines Vorgehens im Gaza-Streifen aber nicht.“ Jens Nacke glaubt jedenfalls, dass dieser Vergleich nicht ohne eine Erklärung auskommt und fordert Aufklärung von NDR-Leitung Joachim Knut. „Ich möchte Sie daher um Stellungnahme bitten, ob und in welcher Form im Vorfeld der Übertragung erörtert wurde, wie die antisemitischen Ereignisse in Malmö zur Sprache kommen sollen.“

So reagieren Zuschauer:innen auf Thorsten Schorns ESC-Debüt

Auch auf Social Media bekommt Schorn ordentlich Gegenwind. „Erstmal Hamas Propaganda verbreiten?? Schäm dich“, schreibt ein User unter einem Post von Schorn, auf dem er gemeinsam mit Jan Böhmermann posiert.

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„Ganz schwache Leistung, wer einen solchen widerlichen Vergleich bringt, gehört angezeigt. Hetze und billiger Populismus!“, schreibt ein anderer. Einige scheint gar nicht der gewagte Kommentar zum Nahostkrieg zu stören, sondern die gesamte Performance: „schlechtester Moderator beim ESC“, heißt es zum Beispiel.

Trotz seines Beitrags zur Antisemitismus-Debatte darf sich der Moderator auch über positive Rückmeldungen freuen. „Wir feiern deine Moderation so ab!! Großartig ???“, schreibt eine Userin. „Ich glaube, wir haben einen neuen Kommentator gefunden ??? Find’s klasse!“, schwärmte eine andere. Weder Thorsten Schorn selbst noch Joachim Knuth haben sich bisher zu der Kritik von Jens Nacke geäußert.

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