ESC 2023: Jetzt meldet sich auch noch ein Mönch zu Lord of the Lost!
Bruder Benedikt findet den Auftritt der Hamburger Metal-Crew Lord of the Lost „spirituell aufgeladen“
Der Eurovision Song Contest (ESC) 2023 erfährt eine eine heftige Bewertung. Angesichts des erneuten Platzierungs-Flops des deutschen Beitrags reicht das Spektrum der Meinungen hierzulande von Belustigung bis zum Vorschlag einer sofortigen „Auszeit“ beim ESC.
Nun meldet sich auch Benedikt Müller aus der Abtei Königsmünster im sauerländischen Meschede zu Wort. Der Benediktiner-Mönch gilt als ausgewiesener ESC-Experte. Zum Auftritt von Lord of The Lost in Liverpool hat er sein Placet abgegeben, was er in Zukunft anders machen würde
Müller ist seit seiner Kindheit ESC-Fan. Er habe den Songcontest bislang nur zweimal versäumt, sagt er im Interview bei katholisch.de, das sich als Onlineforum der katholischen Kirche in Deutschland versteht. Als „Nachrichten- und Erklärportal“ kooperiert die Redaktion mit Sitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn offiziell mit den 27 deutschen Diözesen und weiteren kirchlichen Institutionen. Als Betreiber firmiert die Allgemeine gemeinnützige Programmgesellschaft mbH (APG).
„Normalerweise schaue ich den ESC zusammen mit den anderen Mönchen am Fernsehen. Dieses Jahr war das anders. Ich hatte nicht so eine gute Stimmung, daher habe ich ihn mir allein auf dem Handy angeschaut. Ich fühlte mich aber verbunden mit den vielen ESC-Freunden“, berichtet Müller gegenüber der Christen-Plattform.
Das ehemalige ESC-Jurymitglied fand den Auftritt von Lords of the Lost (LotL) insgesamt „sehr gut und gelungen“ So ein Lied sei jedoch immer Geschmacksache. Nach seiner Lesart ist der Titel „Blood and Glitter“ „spirituell aufgeladen“.
Müller diagnostiziert: „Da sind auch der Karfreitag und der Ostersonntag mitgemeint. Wir werden hinfallen und aufstehen, in den Himmel steigen. Das habe ich herausgehört. Das Lied hatte so viele mystische Elemente und spirituelle Aussagen. Es geht in dem Song auch um Heilige und Sünder. Den Text habe ich mir natürlich genau angeschaut. Aber schon alleine wegen ihrer außergewöhnlichen gesanglichen Darbietung hätte diese Rockband besser punkten können.“
Als Kenner der Materie ist er sich sicher, dass LotL vor einigen Jahren vermutlich besser angekommen wären. Er sieht vor allem „ein Juryproblem“. „Da sitzen Leute, die allesamt aus der Musikszene kommen. Das heißt, die tendieren in ihrer Bewertung eher in dieselbe Richtung. Früher waren die Jurymitglieder noch vielfältiger und das Ergebnis damit auch anders. Man hat dieses Jahr auch gesehen, dass das Publikum anders abgestimmt hat als die Jury. Ich finde, die Jury kann nicht so bleiben und muss größer und bunter werden. Sie darf nicht nur aus Experten bestehen, sondern aus Juroren aus verschiedenen Bevölkerungsschichten.“ Denn nur wer auf der Rangliste der Jury in den TOP 10 gewertet war, konnte letztlich auch Punkte sammeln.