ESC 2023: Das ist die schwedische Gewinnerin Loreen
Die Schwedin Loreen ist die Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2023. Wir werfen einen Blick auf das Leben und die Karriere der Musikerin, die nicht nur eingefleischten ESC-Fans bereits bestens bekannt ist.
Mit ihrem Song „Tattoo“ konnte die schwedische Sängerin Loreen am 13. Mai 2023 den Eurovision Song Contest klar für sich entscheiden. Damit hat sich die Musikerin einen Platz in den ESC-Geschichtsbüchern gesichert — sie gewann den Bewerb nämlich bereits zum zweiten Mal. Schon 2012 ging sie, damals mit ihrem Song „Euphoria“, als Siegerin nach Hause. Damit ist sie die zweite Person in der ESC-Historie, der dies gelang: Nur der irische Sänger Johnny Logan hatte zuvor den Song Contest ebenfalls zweimal (1980 und 1987) gewonnen.
Loreen, die mit bürgerlichem Namen Lorine Zineb Nora Talhaoui heißt, wurde am 16. Oktober 1983 in der schwedischen Stockholm geboren, wuchs aber in Västerås (einer rund 100 Kilometer von Stockholm entfernten Stadt) auf. Ihre Eltern sind berberisch-marrokanischer Herkunft. Zum erstem Mal machte sie 2004 als Teilnehmerin der schwedischen Castingshow „Idol“ auf sich aufmerksam, erreichte allerdings schlussendlich nur den vierten Platz. Im Jahr darauf war als Gastsängerin der Band Rob’n’Raz auf der Single „The Snake“ zu hören. Etwa zeitgleich begann sie, als TV-Moderatorin sowie als Produzentin mehrerer Reality-Shows zu arbeiten.
Eine Teilnahme beim Song Contest strebte sie bereits 2011 an. Damals nahm sie am Melodifestivalen — dem schwedischen Vorentscheid zum ESC — teil. Beim ersten Mal sollte es noch nicht klappen: Ihr Song „My Heart Is Refusing Me“ erreichte den vierten Platz. Immerhin brachte ihr die Teilnahme aber jede Menge Popularität in ihrem Heimatland ein — die Single erreichte in den schwedischen Singlecharts den 9. Platz.
Mit „Euphoria“ zum ersten ESC-Sieg
Die Musikerin zeigte sich beharrlich — und trat im Folgejahr erneut beim Melodifestivalen an. In der Tasche hatte sie das Stück „Euphoria“, mit dem sie sowohl von der Jury als auch vom Publikum ganz klar auf Platz eins gewählt wurde. Ab ging es nach Baku, wo der Eurovision Song Contest 2012 ausgetragen wurde. Dort konnte sie sich mit 119 Punkten Abstand zum Zweitplatzierten Russland klar durchsetzen. Im selben Jahr erschien ihr Debütalbum „Heal“, das in Schweden den Spitzenplatz der Charts erreichte. Auch in anderen Ländern feierte das Album Achtungserfolge — in der Schweiz erreichte es Platz 7, in Deutschland Platz 16, in Österreich Platz 26 und in Großbritannien Platz 71.
2017 nahm Loreen erneut an der schwedischen Vorausscheidung zum ESC teil, musste sich aber dem Sänger Robin Bengtsson geschlagen geben. 2017 erschien ihr zweites Album „Ride“, das allerdings nur noch in ihrer Heimat einen Chartsplatz (Platz 31) erreichte. Wie es weiterging, wissen wir: 2023 trat sie erneut an — und wurde von ihrer Heimat zum ESC geschickt. Ihr Single „Tattoo“ erreichte in Schweden bereits vor dem ESC den Spitzenplatz der Singlecharts. Loreen ging als Favoritin ins Rennen — und konnte sowohl Jury als auch Publikum von sich überzeugen. Dass sie nochmal zum ESC antrat, war eine eher spontane Entscheidung, erklärte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Es war ehrlicherweise eigentlich nicht geplant. Aber dann gab es irgendwie lauter Zeichen. Ich hatte plötzlich diesen Song. Und er ist so wunderschön. Es geschah dann so viel herum, dass das Universum mich irgendwie in diese Richtung zu lenken schien.
Von Björk bis Madonna
Loreens Einflüsse sind vielfältig und gehen über Pop weit hinaus. So nannte sie in der Vergangenheit nicht nur Madonna und Whitney Houston, sondern auch Björk und Rapper wie 2Pac und Kendrick Lamar, aber auch Enya als Einflüsse. Welche ihre Lieblings–Gewinnersongs der ESC-Geschichte sind, verriet sie vor kurzem gegenüber dem „Standard“: „Manchmal brauche ich ‚Rise Like a Phoenix‘, weil ich das Dramatische und Cineastische so liebe. Manchmal brauche ich aber auch Abbas ‚Waterloo‘“, so Loreen.