Finnische Sängerin soll für ESC-Song „Ich komme“ ihren Po bedecken

Die Europäische Rundfunkunion übt Kritik am ESC-Beitrag von Erika Vikman. Dabei geht es aber weniger um die provokanten Zeilen ihres Songs „Ich komme“.

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Etwas sexuelle Provokation gehört zum ESC dazu wie das Salz in der Suppe. Was im Pop-Business bei vielen Sängerinnen und Sängern zum ästhetischen Spiel mit den Blicken des Publikums dazu gehört, darf beim größten Musik-Event Europas nicht fehlen.

Doch bevor der Wettbewerb in Basel startet, wird lieber noch einmal genau hingeschaut. Nachdem schon Malta den dezenten Hinweis mitbekam, dass der Song „Kant“ mit einem anderen Titel geführt werden müsse (weil es lautsprachlich zu sehr in Richtung eines englischen Vulgärbegriffs für das weibliche Geschlechtsorgan geht), gibt es nun auch Wünsche an Erika Vikman.

Die Finnin wird mit dem Lied „Ich komme“ antreten – und der Titel ist hier durchaus Programm. In dem Song heißt es etwa (übersetzt): „Du bist echt wunderschön, Gott der Trance/ Mach’s dir einfach gemütlich, mach, was du willst/ Und wenn du kommst, komme ich auch.“

Erika Vikman: ESC-Outfit darf nicht zu sexy sein

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat aber vielmehr etwas an dem Outfit der Sängerin auszusetzen, das für ihre Verhältnisse etwas zu sexy geraten ist. Zumindest in dem offiziellen Video zu „Ich komme“, wo Vikman in einem Lack-und-Leder-Outfit zu sehen ist.

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Die Musikerin schrieb dazu auf X: „Die EBU hat gesagt, es sei ein bisschen zu sexuell. Sie wollen meinen Hintern bedecken. Wir müssen uns an ihre Regeln halten und mein Outfit ändern.“

Im Netz machen sich einige User lustig über die Entscheidung. Manche sind auch empört mit Blick auf andere gewagte Kleidungsstücke, die in der Vergangenheit beim ESC eingesetzt wurden und eher weniger als mehr verhüllen.

YLE, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Finnlands, erklärte, dass es zwar Gespräche mit der EBU gegeben habe, aber keine direkten Forderungen gestellt worden seien.

Eine Herausforderung für die Finnen

Erika Vikman polarisiert auch in ihrer Heimat Finnland, wo sie den Vorentscheid für den ESC gewann. „Halb Finnland hasst mich, halb Finnland liebt mich“, sagte die 32-Jährige zuletzt. „Am Anfang war ich für sie (die Finnen, Anm. d. Red.) schwierig. Das ist immer noch so, obwohl sich einige Leute daran gewöhnt haben.“

Das Finale des Eurovision Song Contest findet am 17. Mai in Basel statt, nachdem im vergangenen Jahr Nemo mit seinem Song „The Code“ gewonnen hatte. Am 13. Mai 2025 findet das 1. Halbfinale und am 15. Mai 2025 das 2. Halbfinale statt. Deutschland ist automatisch für die Endrunde qualifiziert. Das aus Österreich kommende Geschwisterpaar Abor & Tynna tritt mit ihrem deutschsprachigen Lied „Baller“ an. Wenn es nach den Buchmachern geht, hat Deutschland aber nur Außenseiterchancen.