Eric Clapton spielt trotz Corona-Wut Konzert mit Impfpflicht
Sein Vorhaben aus dem Juli, nicht vor einem „diskriminierten Publikum“ spielen zu wollen, nahm Clapton bei einem Gig in New Orleans selber nicht so ernst.
Eric Clapton hat in den letzten Monaten immer wieder sehr klar gemacht, wie er zumThema Impfung und Impfpflicht steht. Der Sänger berichtete nach seiner eigenen Impfung mehrmals von den scheinbar dramatischen Nebenwirkungen und warnte seine Fans davor, sich ebenfalls impfen zu lassen. Auch machte er in mehreren Protest-Songs seinem Ärger über Lockdown und andere Freiheitsbeschränkungen Luft.
Zuletzt machte der 76-jährige überdies durch eine zweifelhafte Reaktion auf ein von Premier Johnson in Auftrag gegebenes Gesetz auf sich aufmerksam. Dieser wollte einen gültigen Impfnachweis zur Voraussetzung für den Besuch von Konzerten und anderen Veranstaltungen machen. Claptons Reaktion fiel deutlich aus. Er werde, so der Sänger, keine Konzerte spielen, auf denen ein Impfzertifikat verlangt wird.
Anti-Impf-Hymne vor Geimpften
Keine zwei Monate nach seinem Statement scheint der Sänger und Gitarrist seine eigenen Vorsätze jedoch schon schleifen zu lassen. Am Samstag (18. September) etwa spielte er ein Konzert im Smoothie King Center in New Orleans. Dass die Veranstalter*innen dort ein strenges Corona-Konzept verfolgten, wird dem Sänger wohl bereits vor der Show klar gewesen zu sein. Zu den getroffenen Maßnahmen zählten neben einer Maskenpflicht auch die Forderung eines negativen PCR-Tests oder des vom Sänger so verhassten Impfnachweises.
Statt die Veranstaltung jedoch abzusagen, wie Clapton es sich im Juli doch so vehement vorgenommen hatte, spielte er den Gig wie geplant. Dabei präsentierte er dem geimpften und getesteten Publikum sogar seine Anti-Impf-Hymne „This Has Gotta Stop“ und seine Lockdown-Kritik „Stand and Deliver“.
In den nächsten Wochen stehen noch weitere Konzerte auf dem Plan. Viele der angesetzten Orte vertreten einen ähnlichen Ansatz und verlangen ebenfalls Impfnachweise von ihren Besucher*innen. Ob Clapton auch diese wie geplant wahrnehmen wird, bleibt abzuwarten.
Keine Shows vor „diskriminiertem Publikum“
Seinen Vorsatz aus dem Mai hat Clapton jedenfalls jetzt schon in Teilen gebrochen. Dort reagierte er auf das damalige Vorhaben von Premier Johnson, nur noch Geimpfte zu Konzerten zuzulassen, mit einem glühenden Statement. „Nach der Ankündigung des Premierministers am Montag, den 19. Juli 2021, fühle ich mich der Ehre verpflichtet, eine eigene Ankündigung zu machen“, hieß es in dem Schreiben des Sängers. „Ich möchte sagen, dass ich auf keiner Bühne auftreten werde, wo ein diskriminiertes Publikum anwesend ist. Ich behalte mir das Recht vor, die Show abzusagen, wenn nicht für alle Menschen eine Möglichkeit geschaffen wird.“
In einem weiteren Statement betitelte er die Impfkampagne als Propaganda und bediente damit die Rhetorik von Verschwörungsideolog*innen. Sein Verhalten brachte ihm neben einer Menge schlechter Publicity auch prominente Kritik ein. So äußerte sich zuletzt auch Queen-Gitarrist Brian May zu Claptons Verhalten und machte trotz Respekts-Bekundungen deutlich: „Impfgegner sind aus meiner Sicht Spinner“.