Eric Clapton: Jetzt ist es Massenhypnose
Der britische Musiker will die Corona-Wogen glätten und kommt stattdessen mit neuer Verschwörungs-Saga um die Ecke
Eigentlich wollte Eric Clapton ein wenig Frieden stiften in der Debatte um seine Ansichten zur Corona-Pandemie. In Songs und Statements hatte sich der Ex-Gitarrengott immer wieder als Impfkritik-Hardliner hervorgetan, gewürzt mit allerlei Schwurbeleien.
Jetzt sagt er in einem Interview mit dem YoTube-Talkformat „The Real Observer“: „Ich habe es mir natürlich selbst eingebrockt, indem ich immer wieder über diese Sache spreche. Doch eins möchte ich klarstellen, und das zum wiederholten Mal: Ich bin weder dagegen noch dafür“, so Clapton in der zweiten Hälfte des Gesprächs.
Vorher unterstellte er allerdings seinen Kritikern, die ihn etwa wegen seinem Anti-Lockdown-Song „Stand and Deliver“ kritisiert hatten, dass sie wie so viele Menschen einer Massenhypnose zum Opfer gefallen wären. Damit folgt Clapton einer Erzählung, die im Querdenker-Kosmos gerade schwer in Mode kommt.
Demnach würden Medien, und ganz besonders Yottube, mit dem Einsatz von unterbewussten Botschaften arbeiten. Diese würden die Meinung der Menschen subtil manipulieren. „Ich habe mir die Sache daraufhin angeschaut, und ich konnte es überall erkennen. Ich erinnerte ich mich, kleine Hinweise auf Youtube gesehen zu haben, die wie unterbewusste Werbung sind“, so Clapton. „Das dauert schon länger – auch Botschaften vom Format wie ‚Du wirst nichts besitzen und glücklich dabei sein‘.“
Eine These, die von dem belgischen Psychologen Mattias Desmet ausgeht. Diese wiederum wurde vom ehemaligen US-Impfforscher Robert Malone zum Ende letzten Jahres in einem Podcast aufgegriffen. Malone ist eine Ikone der amerikanischen Anti-Impfbewegung, der in dieser Sendung auch die Corona-Maßnahmen in Amerika mit Nazi-Deutschland verglich. Das Zusammendenken vermeintlicher „wissenschaftlicher Erkenntnisse“ ist eine bewährte Strategie im Verschwörungs-Kosmos. Gilt doch Desmets Beobachtung von einer Massenhypnose oder -psychose eher als steile Metapher, die keineswegs auf abgesicherten Erkenntnissen beruht.
Clapton selbst sieht sich somit weiter auf dem Pfad der Erleuchteten .Die Kritik gegen ihn würde von denjenigen ausgehen, „die immer hinter Menschen her sind, die nach der Wahrheit oder etwas suchen, das den Weg nach vorne weist“.