Impf-Gegner Eric Clapton fühlt sich nach Kritik bestätigt und legt nach
Der Musiker rechtfertigt sich in einem Podcast für seine verdrehte Corona-Weltanschauung.
Es gab eine Zeit, in der Eric Clapton vor allem dafür bekannt war, als einer der besten Gitarristen überhaupt zu gelten. Mittlerweile fällt der 76-jährige aber meist durch fragwürdige Statements im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf. Zuletzt machte er dies wieder in einem Podcast deutlich.
Mit Robert Francis Kennedy, Jr. – einem bekannten US-amerikanischen Rechtsanwalt und jahrelangem Impfgegner – hatte Eric Clapton in einer Podcastfolge vom 02. November einen Verbündeten gefunden.
Zusammen sprachen sie über ihre Ansichten zum Thema Impfen und dem öffentlichen Spott den Clapton dafür erntet. Dabei ist der Gitarrist so festgefahren, dass er die Kritik als Bestätigung seiner eigenen Ansichten versteht.
„Es ist einfach eine Bestätigung für mich, dass ich das Richtige getan habe“
Eric Clapton erklärt im Zuge dessen: „Ich habe durch diese Sache mehr Unterstützung erfahren als jemals zuvor.“ Sein Abdriften sei auf Verschwörungspartner Van Morrison zurückzuführen, der sich ebenfalls in der rebellischen Rolle des Unterdrückten sieht: „In den letzten paar Jahren wurde es schwierig, vor allem“, weil sich die „Mainstream-Medien“ gewandelt hätten. Was genau er damit meint, erklärte Clapton nicht. „Ich wurde von Van [Morrison] inspiriert, weil er sich direkt geoutet hat […]. Er ist ein Kreuzritter, er sieht es als seine Berufung.“
Clapton feuerte auch gegen die US-Ausgabe des ROLLING STONE, welche wiederum seinen Auftritt im Podcast als Stellungnahme für ihre Kritik verstehen. In einem Essay hatte das US-Blatt den Abstieg des Musikers unter dem Titel „Eric Clapton erzählt nicht nur Quatsch übers Impfen – er finanziert ihn auch“ beleuchtet. „Um mit der neuen Verleumdungskampagne des ROLLING STONE auf den neuesten Stand zu kommen: sowas wird zu einem Kompliment, wenn es aus bestimmten Bereichen der Medien kommt“, sagte Clapton. „Es ist einfach eine Bestätigung für mich, dass ich das Richtige getan habe.“
Seine wissenschaftsfeindliche Überzeugung habe auch an seiner geistigen Gesundheit genagt: „Ich dachte, ich werde verrückt“, sagte Clapton, und verwies dabei auf ein Akronym, das er im Internet gefunden hatte, „Ich glaube, jeder, den ich kenne, hat – wie nennt man das? CAS [Covid Anxiety Syndrome, Anm. der Redaktion], jeder, den ich kenne, ist deswegen verunsichert.“
So traumatisch die Einschränkung des öffentlichen Lebens während der Pandemie eben für alle Menschen war; manche flüchteten sich wohl in Panik und in seltsame Weltanschauungen, um dieses Trauma zu verarbeiten: „Was mir das Leben rettete, war, dass ich eine Gruppe von Leuten fand, die mich einlud, darüber zu reden, weil ich nirgendwo darüber reden konnte.“
Im August veröffentlichten Eric Clapton und Van Morrison „Stand And Deliver“ – einer Art Protestsong. Schwurbelnd und wage könnte man darin Ablehnung gegen die Restriktionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstehen. Tour-Gitarrist Robert Cray sah darin einen Vergleich zwischen Lockdown und der Sklaverei und beendete recht schnell die Zusammenarbeit mit Eric Clapton.
Und es ist nicht Claptons einziger Song, der als Anti-Lockdown-Song verstanden wird. „This Has Gotta Stop“ (dt. „Das muss enden“) wurde kurz darauf herausgebracht. Der Titel gibt schon eine Richtung vor, wohin der darin enthaltene Text geht. Van Morrison wurde unterdessen wegen seiner Kritik am pandemisch-politischen Umgang vom nordirischen Gesundheitsminister verklagt.
(Die Zitate aus dem Podcast wurden zum Teil von „Consequence“ transkribiert.)