„Er wusste, was Schmerz und Schönheit war“: Lou Reed posthum in ‚Rock And Roll Hall Of Fame‘ aufgenommen
Lou Reed ist seit Samstag (18. April) ein Mitglied der 'Rock And Roll Hall Of Fame'. Er wurde posthum von Patti Smith eingeführt. In einer berührenden Rede erinnerte sie daran, dass der Musiker nicht nur ihr Freund, sondern auch lebenslanger Mentor war.
>>> In der Galerie: Lou Reed wird in die ‚Rock And Roll Hall Of Fame‘ aufgenommen
Am Samstag (18. April) wurde neben Green Day, Joan Jett & The Blackhearts, Stevie Ray Vaughan, Bill Withers, The Paul Butterfield Blues Band und Ringo Starr auch Lou Reed in die ‚Rock And Roll Hall Of Fame‘ aufgenommen. Zu Ehren des Velvet-Underground-Frontmanns spielten Karen O und Nick Zinner eine Cover-Version von „Vicious“ und Beck sang „Satellite Love“ aus Reeds Albumklassiker „Transformer“.
Die Einführungsrede übernahm Patti Smith, die sich auch nach der Veranstaltung emotional berührt davon zeigte, dass Reed diese Ehre nicht mehr mitbekommen konnte. Die Sängerin, die im Herbst den zweiten Teil ihrer Memoiren veröffentlicht, hatte 1996 auch schon Velvet Underground in die Ruhmeshalle des Rock And Roll eingeführt und erinnerte daran, dass Reed Zeit seines Lebens wie kein zweiter Musiker die Pole zwischen Schmerz und Schönheit erkundete.
In ihrer berührenden Festrede betonte sie, dass der Sänger nicht nur ein Freund, sondern auch ihr lebenslanger Mentor gewesen sei. Sie erinnerte sich auch an ein gemeinsames Hotel-Erlebnis, als er – schwarz gekleidet – in der Badewanne saß und stundenlang Poeten wie Rupert Brooke, Hart Crane und Frank O‘ Hara zitierte. Als er irgendwann nicht mehr konnte, sagte Smith zu ihm: „Bitte, pass‘ gut auf dich auf, damit du der Welt so lange wie möglich erhalten bleibst.“ Reed soll daraufhin gelächelt haben. „Lou war ein echter Poet – und in der Lage, seine poetischen Gedanken auf eine geradezu simple Art und Weise in seine Musik einbringen zu können“, fuhr die 68-Jährige fort.
Auch Reeds Witwe Laurie Anderson hielt eine Rede für ihren im Oktober 2013 verstorbenen Ehemann. Dabei betonte sie, wie beeindruckend er mit seiner künstlerischen Begabung umging: „Er konnte seinen Ruhm fast so wie seine Lederjacken einfach ablegen oder sich an einem anderen Tag entscheiden, ihn wieder anzulegen. Der Ruhm war ihm auch sehr wichtig und Lou war immerzu stolz auf das, was er erreicht hatte. Auch heute Abend wäre er wirklich glücklich gewesen, Teil dieser großen Sache zu sein.“