„Er ist das beste, das mir jemals passiert ist“: Missbrauch-Opfer soll sich mit R. Kelly verlobt haben
Der Musiker wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er soll sich während des Prozesses mit einem seiner Opfer verlobt haben.
Der ehemalige Pop-Superstar R. Kelly wurde in New York zu 30 Jahren Haft verurteilt. Eine Jury hatte ihn aller Anklagepunkte— unter anderem sexuelle Ausbeutung Minderjähriger— schuldig gesprochen. Nun wurde bekannt, dass sich der 55-Jährige mit einem seiner Opfer verlobt haben soll.
Laut einem Gerichtsdokument, das der Website „AllHipHop“ vorliegt, ist R. Kelly mit einer 26-Jährigen verlobt, die von seiner Unschuld überzeugt ist. In einem Brief schrieb sie folgendes: „Meine Beziehung zu Robert ist unglaublich“. Er soll das beste sein, das ihr jemals passiert ist, und sie sei kein „Opfer“.
„Er ist kein Monster“
Sie fuhr fort: „Robert ist nicht das Monster, als das ihn die Regierung beschrieben hat. Der Robert, den ich kenne, ist sehr süß, sanft und freundlich. Am Ende des Tages hat er immer dafür gesorgt, dass ich versorgt bin und alle anderen Frauen, mit denen er zusammen war, auch.“
Die Eltern der jungen Frau zeigten sich schockiert. Für sie ist klar, dass ihre Tochter von R. Kelly einer „Gehirnwäsche“ unterzogen wurde.
Staatsanwaltschaft forderte 25 Jahre
R. Kelly saß seit seiner Festnahme 2019 in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld mehr als 25 Jahre Haft und eine Geldstrafe zwischen 50.000 und 250.000 Dollar gefordert. Das Argument: einerseits die schwere Vorwürfe gegen den Musiker, dazu gehe nach wie vor von ihm eine Gefahr aus.
Der Musiker habe einen „Gotteskomplex“, habe „Millionen Menschen manipuliert“ und „jämmerliche, unerklärliche“ Taten begangen, sagte eines seiner Opfer.
Lange war R. Kelly unantastbar
Die erste Anschuldigung gegen den „I believe I can fly“-Sänger liegen weit zurück. 2008 wurde ihm vorgeworfen im Besitz von Bildern zu sein, die schweren sexuellen Kindesmissbrauch zeigen. Er wurde freigesprochen, seine Karriere erlitt einen kleinen Riss – aber nicht mehr.
Schlußendlich brachte eine Dokumentationsreihe den Barden zu Fall. „Surviving R. Kelly“ erzählte 2019 von den zahlreichen Anschuldigungen gegen ihn — Millionen verkaufte Platten, mehrere Grammys und Musik-Preise konnten nicht mehr helfen. R. Kelly verschwand auf Spotify, Radiosender spielten seine Songs nicht mehr und auch sein Musiklabel distanzierte sich von ihm. Bis heute streitet er die Vorwürfe ab.
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf musikexpress.de +++