Entwicklungshilfe für die Dashboard Saviors
Was wären die US-Roots-Rocker ohne den Zuspruch aus deutschen Landen? Richtig: Fast verloren. Was im Falle der Dashboard Saviors wörtlich zu nehmen ist Wäre nicht letztes Jahr dieses Fax vom Blue Rose-Label aus Schwaben eingegangen, mit der dringenden Bitte um transatlantische Zusammenarbeit – das gerade seines US-Labels verlustig gegangene Quartett aus Athens hätte sich wohl aufgelöst Was schon schade gewesen wäre angesichts eines so vorzüglichen letzten Albums wie „Love Sorrow Hatred Madness“. Und überdies ist ein Song wie die lakonische Kino-Ode „The Projectionist“ einfach zu gut als daß man ihn spurlos in der Versenkung verschwinden läßt Nichtsdestotrotz bleibt die Band um Texter/Sänger Todd McBride derzeit erstmalig hier auf Tour – weiterhin das Musterbeispiel der sympathisch-pragmatischen US-Kapelle. Seit vier Jahren ziehen die Saviors nun schon fast non stop durch die Heimatlande; nur zu Weihnachten und für „zwei Monate im Sommer“ (McBride) macht die Mini-Karawane halt Das reicht für den Lebensunterhalt Und wenn’s zwischendurch mal nicht mehr reichte, suchten sie sich halt Arbeit aus der ganzen Bandbreite der US-Mac-Jobs – vom Barmann bis zum Betontester (!).
Illusionen macht sich heute keiner mehr. „Wir werden nie so groß wie R.E.M.“, weiß McBride und scheint darüber keineswegs unglücklich zu sein. US-Major-Labels sind sie gar nicht erst ernsthaft angegangen. Erfolg wäre für ihn inzwischen ein „Status wie John Hiatt“. Das würde reichen für ein Haus, die Krankenversicherung und ein Eheversprechen.
Aber vielleicht winkt ja doch noch ein Hit für Travis Tritt in Nashville? McBride: „Michael und ich haben’s versucht. Aber Du glaubst ja gar nicht, wie schwer es ist, diese dummen Country-Songs zu schreiben!“