Entweder/Oder mit Adele
Die unauffällig gekleidete, vollschlanke Frau mit dem Schmollmund und dem altmodischen Dutt im Haar könnte auch als Servicekraft beim Pausentee durchgehen. Adele sitzt am Kamin einer neuen Hamburger Luxusabsteige mit Hafenblick und vermisst das normale Leben einer 19-Jährigen. Freunde, Familie, Ausgehen. Allerdings ist die Londonerin weit davon entfernt, sich über das zu beklagen, was da jetzt nach ihrem UK-No.l-Album „19“ und dem Hype um „the voice of the year“ (Q Magazine) auf sie einstürmt. Die Songs ihres Debüts hat die Absolventin der notorischen Brit School (siehe auch: Amy Winehouse, Kate Nash) fast komplett dem gebrochenen Herzen nach der ersten großen Liebe abgerungen. Nur um dann den theme song ausgerechnet im Katalog von Bob Dylan zu finden. „Make You Feel My Love“ fasse, so Adele, „alles zusammen. was ich auch in meinen Songs zu sagen versuche“.
TEE ODER KAFFEE?
Tee. Kaffee macht mich ganz hibbelig. Tee schön dick mit Milch.
19 ODER 16?
16. Da konnte ich ziemlich sorglos in den Tag leben, jetzt habe ich sehr viel Verantwortung.
TOTTENHAM HOTSPURS ODER ARSENAL LONDON?
(Das dreckigste Lachen, das man sich vorstellen kann) Keiner von beiden, denn ich hasse Fußball. Aber wenn schon, dann Tottenham, bin ja gleich um die Ecke geboren.
SPICE GIRLS ODER DESTINY’S CHILD?
Oh, schwierig! Ich weiß, dass das peinlich ist, aber die Spice Girls waren einfach der wichtigere Teil meines Lebens, ich war ein Riesenfan, als ich jung war. Sie haben in mir den Wunsch geweckt, eine Entertainerin zu sein. Also Spiee Girls.
BRIT AWARDS ODER GRAMMIES?
Wenn schon, dann die Brit Awards. Es ist mir wichtiger, in meinem eigenen Land anerkannt zu werden. Ich bin keine große Patriotin, aber schon stolz, eine Britin zu sein.
MOTOWN ODER STAX?
Motown. Die Girl Groups, Marvin Gaye, Stevie Wonder, sie haben einfach eine bahnbrechende Ära begründet. Einer meiner Haupteinflüsse, und ich wünschte, ich hätte ein Teil davon sein können.
TIM ODER JEFF BUCKLEY?
Jeff. Mehr Soul. Er hat mein zweitliebstes Album überhaupt gemacht, „Grace“. Ich glaube ihm mehr als seinem Vater.
ETTA JAMES ODER ARETHA FRANKLIN?
Etta James. Aretha ist die bessere Sängerin, aber Etta hat mehr Leidenschaft in ihrer Stimme. Und sie war immer der Underdog, was ich mag. Aretha singt manchmal, nur um zu beeindrucken – Etta muss singen, weil sie verletzt ist und diesen Schmerz nach draußen bringen will. Und das ist schön.
BOB DYLAN ODER BRUCE SPRINGSTEEN
Bruce. Auch wenn ich mehr von Dylan kenne. Er hat tolle Songs, aber keine gute Stimme. Springsteen hat beides. Außerdem sieht er besser aus (lacht).