Paul McCartney verrät endlich, warum ein Schauspieler vom „Sgt. Pepper’s“-Cover gestrichen wurde
Die Beatles verschickten eigens Briefe, um von keiner Berühmtheit nachträglich verklagt zu werden. Ein Schauspieler wollte allerdings richtig Kohle für sein Abbild haben.
In diesen Tagen feiert „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ von den Beatles 50. Jubiläum. Zum Geburtstag bekam die Platte eine schöne Special-Edition spendiert, auf der sich viele bislang unbekannte Takes befinden. Während man glaubt, dass im Grunde schon wirklich alles über das legendäre Album erzählt wurde (Maik Brüggemeyer liefert Ihnen in der Juni-Ausgabe des ROLLING STONE jedes noch so kleine Detail), rückt nun Paul McCartney mit einer bisher unbekannten Geschichte über das ikonische Cover von „Sgt. Pepper’s“ heraus.
Das Bild zeigt neben den Beatles viele tote und lebende Berühmtheiten – von E.A. Poe über Fred Astaire bis zu Marlon Brando. Doch wie Macca nun in einem Interview auf seiner Website PaulMcCartney.com andeutete, gab es auch einen (damals) weithin bekannten Schauspieler, der gerne auf dem Plattencover verewigt worden wäre, aber dafür Cash sehen wollte. „Wir hatten eine Liste unserer Lieblinge“, so der 74-Jährige. „George brachte einen indischen Guru ein, Yogananda. Auch Babaji ist dabei (Mahavatar Babaji, mythologischer Sadhu aus dem Himalaya, Anm. d. Red.). Wir haben so viele Leute aus der Geschichte hinzugenommen, die wir verehren – das war die Idee dahinter.“Beatles schickten Briefe herum
McCartney weiter: „Natürlich waren da auch diejenigen, die wir alle mochten, zum Beispiel Oscar Wilde. (…) Aber wir nahmen auch Stuart Sutcliffe, der unser alter Bass-Spieler war“.
Für den damaligen EMI-Chef, Sir Joseph Lockwood, war die ganze Aktion ein Albtraum. Er sorgte sich ernsthaft um rechtliche Probleme und hohe Zahlungsforderungen, falls eine noch lebende Person nachträglich unzufrieden wäre über die Darstellung. Also schickten die Beatles, laut McCartney, Briefe an all jene, die sich noch hätten wehren können – „Wir planen ein Bild von Ihnen zu nehmen! Stört Sie das möglicherweise? Bitte geben Sie uns Ihr Einverständnis.“.
Doch einer der Schauspieler der „Bowery Boys“ (einer Reihe von Filmen aus den Jahren 1946 bis 1958) meldete sich und sagte, dass er sich das nur vorstellen könne, wenn es auch Geld dafür gebe, so McCartney. Insgesamt forderte er 400 Britische Pfund für sein Einverständnis. Für George, Paul, John und Ringo war die Sache danach klar: Das Gesicht würde nicht auf dem Cover landen. Den konkreten Namen wollte Macca allerdings lieber nicht verraten. Bei dem Mimen handelte es sich übrigens um Leo Gorcey (1917-1969).