Elton John: Buckingham Palace wollte „Candle In The Wind“ bei Lady Dis Beerdigung verhindern
Neu aufgetauchte Dokumente belegen einen heftigen musikalischen Streit zwischen Krone und Kirche.
Der Kampf von Princess Diana mit den Sitten und Gebräuchen des Buckingham Palace gehört längst zur Zeitgeschichte. Nun zeigen neu veröffentlichte Dokumente aus dem National Archive, dass das Königshaus sogar die Beerdigung am September 1997 nach ihren Richtlinien gestalten wollte.
Dazu gehörte auch die Musik! Elton John sollte auf keinen Fall „Candle in The Wind“ singen. „Zu sentimental“, hieß es.
Neue Textzeile machte Palast nervös
Besonders gefürchtet war offenbar die angekündigte neue Textversion von Bernhard Taupin, die mit den Worten „Goodbye England’s Rose“ beginnt. Das Original stammt bereits aus den 1970er-Jahren und war ursprünglich eine Hommage an Marilyn Monroe.
Es war Reverend Wesley Carr, der Dekan der Westminster Abbey, der sich massiv für Elton John einsetzte. Entgegen der Vorstellungen aus dem Palast schwebte Carr etwas „Kühnes und Unerwartetes; aus der modernen Welt“ vor. Klassik, Choräle oder selbst Andrew Lloyd Webber hielt er für „unangemessen“. Außerdem hätte Elton John, als enger Freund von Diana, einen direkten Bezug zu der Verstorbenen.
In den Archiv-Akten heißt es: „Wenn der Text zu sentimental ist, obwohl das angesichts der nationalen Stimmung keineswegs schlecht wäre, würde dieser eben nicht gedruckt, sondern nur gesungen werden.“
Gleichwohl hielten die Kirchenoberen einen Saxophonisten bereit, wenn der Palast bei seiner Elton-John-Ablehnung geblieben wäre. Letztlich setzte sich Carr durch. Elton John schuf am Klavier einen auch spirituellen Höhepunkt mit der Neubearbeitung von „Candle in the Wind“, das danach zu einer der erfolgreichsten Single aller Zeiten wurde.