Einfach freundlich will SARA CRAIG jetzt sein
Männer wollen spielen. „Die sind wie kleine Jungs“, lacht Sara Craig. Sie habe „noch nie“ einen Produzenten getroffen, der sich „wirklich um den Gesang“ gekümmert habe. Als die Kanadierin an den Vocals ihres neuen Albums „Miss Rocket“ feilte, hockte der Produzent Chris Tsangirides (Concrete Blonde, Tragically Hip) nebst Musikern gelangweilt in der Ecke. Bis endlich wieder ihr Instrument dran war.
„Es ist nur ein Instrument Da muß man sich nicht mit Psyche und Emotionen plagen.“ Einem Gitarristen könne Mann unverblümt die Meinung geigen. Doch eine Sängerin werde gar nicht erst gefragt, ob etwas mit ihr nicht stimme, ob sie Kopfschmerzen oder einen besonders sensiblen Tag habe. Craig: „Ihr wird auch nicht gesagt: Hey, heute bist Du wirklich stark, weil Du gut atmest! Nein, es kümmert sie einfach nicht. Aber das ist schon okay.“ Vielleicht, so Craig, wäre es anders mit einer Produzentin. Oder einem schwulen Produzenten. Aber „vielleicht wäre es auch furchtbar gewesen, wenn sie mir ständig gesagt hätten, daß ich falsch singe. Vielleicht habe ich auch einfach alles nur richtig gemacht?“
Könnte sein. Jedenfalls klingt JWiss Rocket“ direkt und gedämpft zugleich, versteigt sich nicht in den forcierten Emotionen des Xforgängers „Sweet Exhaust“. Craig: „Diese Songs brauchten diese Agressivität nicht. ,You Make Me Happy‘, sowas kann nur freundlich klingen. Ich wollte etwas schreiben, das die Leute vielleicht leichter verstehen können.“
Sie wolle nicht smart sein oder die Leute hereinlegen und hinters Licht fuhren. Das letzte Album sei einfach yfüi düster und traurig“ gewesen. „Sweet Exhaust‘ war nicht die Platte, die sich jeder gern reinlegt Diese ist einfacher- weil ich einfacher bin. Ich habe Frieden mit mir selbst geschlossen.“