Ehrendoktor Ringo Starr erklärt, wie er Drummer-Talente erkennt
Der Beatle hielt am Berklee College of Music, wo er die Ehrendoktorwürde erhielt, eine Rede und gab eine kurze Demonstration seines Schlagzeugspiels. Interessant wurde es, als es um seine Rolle als Musiklehrer ging.
Ringo Starr ist am Wochenende für seine Leistungen als Schlagzeuger und Musiker am Berklee College of Music in Boston, Massachusetts, die Ehrendoktorwürde verliehen worden.
Er hielt eine kurze Rede, in der er seine Karriere als Musiker als „Märchen“ bezeichnete und davon berichtete, wie er bei ersten Keller-Konzerten regelrecht fortgescheucht wurde. Zugleich demonstrierte Starr auch gleich, was er am Schlagzeug nicht verlernt hat.
„Ich haue einfach irgendwie drauf“
Von der Ehrung zeigte sich der 81-Jährige begeistert. „Die Vorstellung, dass ich jetzt ein Doktor bin, haut mich um“, sagte Starr und fügte bescheiden hinzu. „Wissen Sie, ich haue einfach irgendwie drauf. Das ist alles, was ich tue – ich schlage einfach auf die Dinger ein, und es scheint so, als würde ich sie an der richtigen Stelle treffen!“
In der Vergangenheit hatte der Beatle auch Schlagzeugunterricht gegeben, wie er vor dem Publikum erklärte, und dabei ein untrügliches Gespür, wer wirklich für das Instrument geeignet ist. „Als ich früher Kinder unterrichtete, verlangte ich nur eine Sache von ihnen“, so Starr. Dann spielte er ein einfaches Schlagzeugmuster (Four on the floor) und erklärte: „Wenn sie das schon nicht konnten, habe ich sie höflich am Arm gepackt und gesagt: ‚Vielleicht ist Klavier eher etwas für dich!'“
Das didaktische Spiel gelang auch bei seinem Sohn Zak, der zur Tour-Besetzung von The Who gehört. So spielte der Schlagzeuger ihm in seiner Kindheit ein etwas komplexeres Muster vor und wartete darauf, bis er es nachspielte. Als es mühelos gelang, antwortete Starr ihm nach eigenen Angaben: „Nun bist du auf dich allein gestellt“. Und wie der legendäre Drummer bestätigte, hätte er es dann sehr gut hinbekommen.
Glühende Beatles-Anhänger werden wissen, dass Ringo Starr als 6-Jähriger bei einem Krankenhausaufenthalt zum ersten Mal mit dem Schlagzeugspiel in Berührung kam. Während seiner Rede erinnerte er an diese Erfahrung. Eine Frau brachte einmal im Monat Maracas, Tamburine, Triangeln und kleine Trommeln mit, um die Kinder vor Ort aufzuheitern und zu beschäftigen. Eine Initialzündung für den jungen Ringo! „Von diesem Moment an wollte ich nur noch Schlagzeuger werden. Das war mein großer Traum, der sich dann sogar noch viel weiter entwickelte. (…) Es ist einfach ein tolles Leben, das ich führe.“