Ehemaliger Iron-Maiden-Sänger Paul Di’Anno ist tot

Paul Di'Anno ist in seinem Haus in Salisbury im Alter von 66 Jahren verstorben

Paul Di’Anno ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Das hat sein Management im Namen der Familie des Musikers auf Facebook erklärt.

Auf der Facebook-Seite des Künstlers heißt es dazu: „Im Namen seiner Familie muss Conquest Music leider den Tod von Paul Andrews, beruflich bekannt als Paul Di’Anno, bestätigen. Paul ist in seinem Haus in Salisbury im Alter von 66 Jahren verstorben. Der am 17. Mai 1958 in Chingford, East London, geborene Paul wurde zwischen 1978 und 1981 als Lead-Sänger der englischen Heavy-Metal-Band Iron Maiden bekannt. Er sang auf dem bahnbrechenden Debütalbum ,Iron Maiden‘ und dem einflussreichen Nachfolgealbum ,Killers‘.

„Nach seinem Ausstieg bei Iron Maiden hatte Paul Di’Anno eine lange und ereignisreiche Plattenkarriere mit Battlezone und Killers sowie zahlreiche Soloveröffentlichungen und Gastauftritte. Obwohl er in den letzten Jahren von schweren gesundheitlichen Problemen geplagt wurde, die ihn an den Rollstuhl fesselten, unterhielt Paul Di’Anno weiterhin seine Fans auf der ganzen Welt und absolvierte seit 2023 weit über 100 Konzerte. Sein erstes retrospektives Album, ,The Book of the Beast‘, wurde im September 2024 veröffentlicht und enthält die Highlights seiner Aufnahmen seit seinem Ausstieg bei Iron Maiden. Conquest Music ist stolz darauf, Paul Di’Anno in unserer Künstlerfamilie gehabt zu haben und bittet seine zahlreichen Fans, ein Glas auf ihn zu erheben.“

Paul Di’Annos Karriere mit Iron Maiden

Bevor Bruce Dickinson als Sänger von Iron Maiden ans Mikrofon trat, hatte Paul Di’Anno diesen Platz inne. Gemeinsam veröffentlichte die Band die Alben „Iron Maiden“ (1980) und „Killers“ (1981) sowie mehrere EPs und Live-Aufnahmen. Darüber hinaus erschienen unter seinem eigenen Namen Songs mit Bands wie Architects Of Chaos und Killers. Erst kürzlich hatte Paul Di’Anno erstmals Bruce Dickinson getroffen. Die beiden sollen sich in all den Jahren nie über den Weg gelaufen sein, obwohl sie in der gleichen Band spielten.

Statement von Iron Maiden

Auch Iron Maiden haben sich bereits zum Tod ihres ehemaligen Weggefährten geäußert. Auf ihren Social-Kanälen heißt es: „Wir sind alle zutiefst traurig über den Tod von Paul Di’Anno heute Morgen. Pauls Beitrag zu Iron Maiden war immens und hat uns auf den Weg gebracht, den wir als Band seit fast fünf Jahrzehnten beschreiten. Seine bahnbrechende Präsenz als Frontmann und Sänger, sowohl auf der Bühne als auch auf unseren ersten beiden Alben, wird nicht nur uns, sondern auch den Fans auf der ganzen Welt in sehr guter Erinnerung bleiben.

„Es ist einfach so traurig, dass er von uns gegangen ist“, kommentiert Steve Harris. „Ich hatte erst vor kurzem Kontakt zu ihm, als wir uns über West Ham und ihre Höhen und Tiefen austauschten. Zumindest hat er bis vor kurzem noch Konzerte gegeben, das war etwas, das ihn am Laufen hielt, da draußen zu sein, wann immer er konnte. Wir alle werden ihn vermissen. Ruhe in Frieden, Kumpel.“

Des Weiteren heißt es: „Wir waren sehr dankbar, dass wir vor ein paar Jahren die Gelegenheit hatten, uns mit ihm zu treffen und noch einmal Zeit mit ihm zu verbringen. Im Namen der Band, von Rod und Andy und des gesamten Iron Maiden-Teams sprechen wir Pauls Familie und engen Freunden unser tiefstes Mitgefühl aus. Ruhe in Frieden, Paul.“

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Der Musiker hatte Live-Pläne für 2025

Noch kürzlich hatte es geheißen: „Im Einvernehmen mit Paul und seiner Begleit-Band haben wir eine Entscheidung getroffen, die große Auswirkungen auf alle seine zukünftigen Liveshows haben wird. 2024 wird Paul seine letzten Shows in britischen Clubs und in Europa spielen. Ab Sommer 2025 wird Paul nur noch und ausschließlich auf ausgewählten Festivals auftreten und bei größeren ausgewählten Shows in Theatern, Arenen und Orten, die vollständig mit Rampen ausgestattet sind und ihn bestmöglich aufnehmen können.“ Die Pläne zeigten, dass Paul Di’Anno trotz schlechter Gesundheit weiterhin Lust hatte, auf der Bühne zu stehen.

Nach einer Sepsis und wegen eines geschwächten Immunsystems war der Musiker zuletzt auf einen Rollstuhl angewiesen. 2022 unterzog er sich zudem einer Knieoperation. „Die Fortschritte machen mich wütend. Wir sind schon so weit gekommen. Wir müssen diese Sache namens Lymphdrainage machen. Die ganze Flüssigkeit sammelt sich in meinem Bein mit der Prothese und auch im Knie. Es füllt sich mit Flüssigkeit. In meinem wunderbaren Land sind wir verdammte 200 Jahre hinter allen anderen zurück, hier machen sie keine Drainage. Ich muss immer wieder nach Kroatien, um es machen zu lassen, wo ich ein fantastisches Team habe.“ Er spielte mit seinem Statement auf die seiner Meinung nach nicht ausreichende medizinische Versorgung in England an.

Trotzdem betonte Paul Di’Anno: „Ich möchte auf jeden Fall ein neues Album mit Originalmaterial veröffentlichen. Ich muss mich mental darauf konzentrieren, Texte zu schreiben. Das ist das Problem. Ich bin im Moment nicht in der besten Verfassung, um das zu tun. Ich könnte es, aber im Moment ist mein Kopf nicht in der richtigen Verfassung. Ich leide unter schweren Depressionen, und die PTBS ist wegen all dem Mist, der gerade passiert, wirklich schlimm. Wenn ich jetzt Songs schreiben würde, wäre das schrecklich. Sie könnten für manche Leute großartig sein – vielleicht bekäme ich ein ganz neues Gothic-Publikum. Aber das will ich nicht.“

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