Eddie Vedder: „Fuck you!“ an Produzent Andrew Watt
Watt soll Pearl Jam laut Eddie Vedder während der Arbeit an „Dark Matter“ ziemlich gefordert haben.
Eddie Vedder hat Einblicke in die Entstehung des neuen Pearl-Jam-Albums „Dark Matter“ gegeben. Dabei stand die Arbeit mit Produzent Andrew Watt im Vordergrund.
Eddie Vedder bekam keinen Schlaf
In einem Gespräch mit Apple Music 1 erzählte der Frontmann von Reibereien während der Produktion. Eddie Vedder selbst hatte Andrew Watt für die Arbeit am im April erschienenen „Dark Matter“ vorgeschlagen, nachdem die beiden gemeinsam an Vedders Solo-Album „Earthling“ (2022) gearbeitet hatten. Bei Pearl Jam funktionierte die Zusammenarbeit dann allerdings nicht immer wie erwartet.
„Um ehrlich zu sein, fing Andrew an, mich ein bisschen zu nerven“, so der Sänger. „Und dann habe ich richtig gute Sachen ausprobiert, nur um zu sagen: ‚Fick dich. Halt Abstand.‘“ Er gab auch ein Beispiel für einen Moment, in dem die Produktion nicht so lief, wie er sie sich vorgestellt hatte. „Da war dieser eine Tag, an dem ich sagte: ‚Heute brauche ich den Abend frei, um zu schlafen oder irgendwas zu unternehmen. Ich versuche mir verdammte acht oder zehn Stunden zu erkaufen, ich muss den Kopf freikriegen‘“, gab Eddie Vedder wieder. Denn: „Wir hatten da 15 Tage am Stück durchgearbeitet.“
Produktiver Deal mit Andrew Watt
Der Pearl-Jam-Kopf hatte dem Produzenten auch vorgeschlagen, an dem betreffenden Song stattdessen mit Leadgitarrist Mike McCready weiterzuarbeiten. Watt allerdings soll erwidert haben: „Ich verstehe das, ich bin da bei dir. Ich bleibe noch drei zusätzliche Wochen, was immer es braucht.“ Eddie Vedder schilderte seine Reaktion wie folgt: „Okay, gut, denn es läuft gut – aber irgendwas wird hier kaputtgehen.“ Die beiden handelten einen Deal aus: Vedder dürfe um zehn Uhr nach Hause gehen, zuvor allerdings die Bridge eines Songs und das Outro eines anderen fertigstellen, außerdem noch etwas aufnehmen. Vedder erinnerte sich: „Ich sagte: ‚Alles klar, gibt mir zehn Minuten.‘ Dann schrieb und sang ich, weil ich mich einfach nur verpissen wollte. Ich brauchte ein paar Stunden für mich.“
Positives Ende: „Dark Matter“
Dennoch hält Eddie Vedder die Arbeit an „Dark Matter“ in positiver Erinnerung. „Ich muss ihn nicht anrufen und mich entschuldigen“, schlussfolgerte er über Watt. „Das war ein Teil davon, gefordert zu werden, und man sollte uns fordern.“ Nur so könne man weiterkommen: „Wenn du anfängst, dich wackelig und verletzlich zu fühlen, kann das ein Anfang sein, einen Zugang zu etwas zu finden, das üblicherweise verschlossen ist. Auf dem Zahnfleisch zu gehen, hat sich als hilfreich erwiesen. Wir haben ursprünglich Instrumente gelernt, um unseren Eltern oder anderen Autoritäten eins auszuwischen – das tragen wir alle in uns. Als Andrew uns also Feuer gab, haben wir nicht gegen ihn gekämpft – wir wurden angetrieben. Und ich glaube nicht, dass alles so passiert wäre, hätte er das nicht getan.“