Eddie van Halen ist tot
Eddie van Halen ist tot. Der Gitarrist erlag dem Kehlkopf-Krebs
Eddie van Halen, der Gitarrist der Hardrock-Band Van Halen, ist tot. Der Gitarren-Meister und -Innovator, der Van Halen durch fünf Jahrzehnte und drei Leadsänger führte, erlag am Dienstag (06.10.) seinem Kehlkopf-Krebsleiden. Er wurde 65 Jahre alt.
Van Halen war einer der einflussreichsten Gitarristen der Rock-Geschichte, ROLLING STONE wählte ihn auf Platz acht der besten Gitarristen aller Zeiten. Zu den berühmtesten Hits seiner Band gehört der Song „Jump“, außerdem spielte er das legendäre Solo in Michael Jacksons „Beat It“.
„Ich kann nicht glauben das Schreiben zu müssen, aber mein Vater, Edward Lodewijk Van Halen, hat diesen Morgen seinen langen Kampf gegen den Krebs verloren“, schreibt sein Sohn Wolfgang van Halen. „Er war der beste Vater, den ich mir hätte wünschen können. Jeder Moment, den ich mit ihm teilte, auf der Bühne und privat, war ein Geschenk. Mein Herz ist gebrochen, und ich denke nicht, dass ich mich jemals ganz davon erholen werde. Ich liebe Dich so sehr, Pop.“
Wolf van Halen auf Twitter:
Eddie van Halens letzter öffentlicher Auftritt datiert auf 2015, ein Konzert mit seiner Band im Hollywood Bowl am 04. Oktober 2015. Der gebürtige Niederländer verbrachte seine letzten Stunden im St. Johns Hospital in Santa Monica (Kalifornien). Erst Ende September war Ex-Van-Halen-Bassist und Gründungsmitglied Mark Stone an Krebs verstorben.
ROLLING STONE wählte Eddie auf Platz acht der besten Gitarristen aller Zeiten. Sein Kollege von Pearl Jam, Mike McCready, schrieb für uns die Begründung:
„Als ich elf Jahre alt war, hatte ich einen Gitarrenlehrer, der mir „Eruption“ vorspielte. Die Musik klang, als käme sie von einem anderen Stern. Ich lernte damals gerade die Grundakkorde, Sachen von AC/DC oder Deep Purple. „Eruption“ war jenseits meines Horizonts, aber es war eine Offenbarung – so, als würde man zum ersten Mal Mozart hören. Eddie ist der Meister der Riffs: „Unchained“, „Take Your Whiskey Home“, der Anfang von „Ain’t Talkin’ ’Bout Love“. Er erzeugt Klänge, die keine typischen Gitarren-Sounds sind, sondern Texturen und Harmonien, die erst durch seine spezifische Technik entstehen.
Das Riff von „Unchained“ klingt, als sei ein anderes Instrument eingeschmuggelt worden. Vieles erklärt sich durch seine Technik: Er hält das Plektron zwischen Daumen und Mittelfinger, was ihm die Möglichkeit gibt, mit dem Zeigefinger die Saiten zu picken. (Als mir das klar wurde, versuchte ich es auch, aber es war zu bizarr.) Aber unter all seinen technischen Fähigkeiten schlummert noch etwas anderes: Eddie hat Soul.
Es ist wie bei Hendrix: Man kann seine Sachen nachspielen, aber es gibt den Faktor X, den man nicht reproduzieren kann. Eddie hat diesen Funken noch immer.
Eddie van Halens Gitarren: „Frankenstrat“ (selbstgebauter Stratocaster-Gibson-Hybrid, 70er-Jahre), EVH Brand Wolfgang.