Echo 2018: Helene Fischer soll sich von Antisemitismus-Texten distanzieren
Ex-„Formel Eins“-Moderator Peter Illmann fordert Helene Fischer und Mark Forster auf, sich an Peter Maffay und Marius Müller-Westernhagen zu orientieren. Beide schweigen zum Echo-Skandal.
Es war schon auffällig: Am vergangenen Donnerstag war Campino der einzige, der sich zu Kollegah und Farid Bang äußerte. Der Frontmann der Toten Hosen prangerte an, dass die beiden Rapper mit ihrem Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ samt Bonustracks (mit Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“) die Grenzen des guten Geschmacks und die Möglichkeiten der künstlerischen Provokation überschritten hätten.
Von anderen Preisträgern war allerdings weder während noch nach der Veranstaltung etwas zu hören. Die große Empörung kam schließlich von anderen Künstlern, die ihre Preise anschließend zurückgaben. Darunter auch Klaus Voorman (der mit dem Echo fürs Lebenswerk ausgezeichnet wurde) und Marius Müller-Westernhagen.
Nun fordert Musikmoderator Peter Illmann, der früher die Sendung „Formel Eins“ präsentierte, dass auch die omnipräsenten Musiker Helene Fischer und Mark Forster – beide Echo-Gewinner 2018 – Stellung zu antisemitischen Texten beziehen sollen.
Warum schweigen aktuelle Echo-Gewinnern?
Illmann: „Ich fordere auch die jüngeren Künstler wie Helene Fischer oder Mark Forster auf, sich wie Maffay und Westernhagen von Texten, die Gewalt verherrlichen oder antisemitisch sind, zu distanzieren.“
Der Veranstalter des Echo hat inzwischen die Verleihung des Musikpreises, an dem auch eine Jury beteiligt war, für das Album von Kollegah und Farid Bang als „Fehler“ bezeichnet. In Zukunft soll das Konzept der Preisvergabe verbessert und auch der Ethikrat des Echo gestärkt werden. Der war nach ersten Berichten durch die „Bild“ auch im Fall von Kollegah und Farid Bang aktiviert worden, winkte beide Musiker aber durch.