„Dune“-Produzenten drohen mit Klage gegen Streaming-Veröffentlichung
Die Entwickler von „Dune“ lassen sich den Alleingang von Warner Bros. nicht gefallen. Sollte der Film parallel im Pay-TV laufen, wollen sie dafür entschädigt werden.
Von einer parallelen Veröffentlichung ihres Films auf HBO Max halten die „Dune“-Produzenten überhaupt nichts. Nachdem „Dune“-Regisseur Denis Villeneuve vor wenigen Wochen erst selbst gegen den Deal wetterte, den Warner Bros. mit dem Streamingdienst abschloss, machen seine Produzenten nun ernst. Berichten zufolge drohen sie nun mit einer Klage, solle der Film nicht im Kino erscheinen, sondern im Pay-TV.
„Dune“-Produzenten drohen mit rechtlichen Schritten
Im Angesicht der Corona-Pandemie entschloss sich Warner Bros. vor wenigen Monaten, seine Filme im Jahr 2021 zeitgleich und zeitlich beschränkt auf dem Streaming-Dienst HBO Max zu veröffentlichen. Dieses Vorhaben wurde bereits von einer Vielzahl von Filmemachern kritisiert, geklagt hat jedoch noch niemand – bis jetzt.
„Deadline“ zufolge fühlte sich die Produktionsfirma Legendary, die nach eigenen Angaben 75 Prozent der „Dune“-Neuverfilmung finanzierte, von der Warner-Bros.-Entscheidung überrumpelt und droht nun mit einer Klage.
Die Veröffentlichung des ursprünglich für den 18. Dezember angekündigten Films musste aufgrund der Pandemie auf den 01. Oktober 2021 verschoben werden. Während dieses Vorhaben nachvollziehbar sei, wäre eine Parallelvorführung oder eine gar frühzeitige Ausstrahlung auf HBO Max nicht im Sinne der „Dune“-Produzenten gewesen, wie Legendary bekannt gab.
Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass eine finanzielle Entschädigung bei Warner Bros. eingefordert werde. Mit diesem Geld solle für die Verluste aufgekommen werden, die mit einer früheren Veröffentlichung des Films auf HBO Max einhergehen.
Hinter dem Warner-HBO-Deal stecken finanzielle Interessen
Auch Christopher Nolan, Judd Apatow, „Wonder Woman“-Regisseurin Patty Jenkins und „Dune“-Regisseur Villeneuve kritisierten den Warner-HBO-Streaming-Deal bereits öffentlich. Villeneuve behauptet, die Beweggründe für den Deal zu kennen. So seien es insbesondere die finanziellen Interessen der Warner-Bros.-Muttergesellschaft AT&T, die das Vorgehen antreiben. „Es geht nur um das Überleben eines Telekom-Mammuts, das derzeit eine astronomische Verschuldung von mehr als 150 Milliarden Dollar trägt“, so Villeneuve zu „Variety“.
Denis Villeneuve meint, dass diese Entscheidung wahrscheinlich das gesamte „Dune“-Franchise vernichten wird. Demnach gebe es bei Warner Bros. „absolut kein Respekt für das Kino oder für das Publikum“ mehr. Villeneuve führte weiter aus: „Während es bei ‚Dune‘ also um das Kino und das Publikum geht, geht es AT&T um sein eigenes Überleben an der Wall Street.“
Christopher Nolan: HBO ist der schlechteste Streaming-Dienst
Auch Christopher Nolan unterstützt Villeneuves Aussagen. Dieser lobte seine mutigen Äußerungen und feuerte selbst gegen Warner Bros.: „Einige der größten Filmemacher und wichtigsten Filmstars unserer Branche sind eines Abends mit dem Gedanken zu Bett gegangen, für das großartigste Filmstudio zu arbeiten und sind dann mit der Botschaft aufgewacht, dass sie dem schlechtesten Streamingdienst dienen.“
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf musikexpress.de +++