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Arne Willander schaut fernKolumne

Dschungelcamp, Tag 7: Furzfrau, Orgasmus und der Triumph eines Thorsten Legat

Favoriten zeichnen sich immer deutlicher ab: Sophia ist eloquent, doch Jenny und Brigitte sind zu zäh. Thorsten und David liegen vorn.

Der Opfergang der Helena Fürst ist vorbei – dafür opfert sie jetzt herum. Bei der Ankündigung der Ungeziefergruft, die mit Helm und Grubenlampe zu durchqueren ist, stellt Helena den Dienst ein: Sie wolle kein Getier auf ihrem Kopf dulden. Daniel Hartwich begreift die Verweigerung zunächst nicht: Antreten ist doch das mindeste, dann kann man immer noch kapitulieren! Aber Helena resigniert sofort und muss im Lager verkünden, dass es gar nüscht gibt. Keinen Stern, kein Essen. Thorsten Legat sagt jetzt nichts. Das Abdanken der Fürstin ist sein Triumph.

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Vorher hat er entgegen seinem Schweigegelübde wieder gegen Helena gewütet: „In der Woche verdiene ich die Scheiße! Die hat doch nichts erreicht, die Furzfrau!“ Jürgen Milski, der einzig mögliche Mediator, spricht mit Helena und ergreift Thorstens Partei: „Du kannst nicht zu einem Thorsten Legat, der Fußballpropfi war, sagen: ,Du machst das nur für die Kohle.'“ Man kann das zu einem Thorsten Legat sagen, aber man verfehlt ihn damit.

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Orgasmus steht für Punkt!

Bei einer Sonderaufgabe wird die Frage nach der Häufigkeit weiblicher und männlicher Orgasmen gestellt. Zwar ist hier eine gewisse Ungenuaigkeit anzunehmen, aber die Camper haben sowieso keine Ahnung. Am Dschungelefon definiert David sehr richtig: „Das Wort ,Orgasmus‘ soll eine Art Befriedigung darstellen. Es steht für eine Art – Punkt.“ Erwartungsgemäß ist Thorsten mit dieser Angelegenheit überfordert und grinst lange verlegen. Zur niedrigen Frauenquote fällt ihm ein: „Das ist wirklich ein trauriges Kapitel. Das heißt also: Wir müssen mehr Liebe machen – ‚tschuldigung.“ Er hat den Punkt nicht begriffen.

Sophia Wollersheim bringt sich gegen Nathalie Volk in Stellung: Sie ziehe immer nur ihren Lippenstift nach und mache sich die Haare, sie halte das Camp für eine Model-Casting-Show. Was natürlich stimmt, denn für Nathalie ist es ja eine Model-Casting-Show – allerdings mit einer einzigen Teilnehmerin, denn qua Alter hat sie keine Konkurrentin. Das weiß auch Sophia: Nicht nur kommt sie gegen Nathalie nicht an – sie spielt gar nicht in derselben Liga. Sophia ist die eloquenteste der Teilnehmerinnen, auch die amüsanteste, aber sie schafft den Durchbruch nicht. Man ahnt, dass Jenny Elvers zu zäh ist – und Brigitte Nielsen ist es ohnehin. Als vollkommen mit sich selbst identische Figuren sind Thorsten und David die Favoriten – sie wirken zugleich erfunden und authentisch, und sie sind schon jetzt im Prozess der Kultifizierung.

Es gab schon einen Lothar Matthäus – aber erst mit einem Thorsten Legat wird der Artikel richtig gut. Und David Ortega wird nicht nur jede Talkshow bereichern – er muss einen Lehrauftrag bekommen.

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