Dschungelcamp, Tag 14: Sophia über Helena – „Diese Frau ist Horror!“
"Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" Sophia und Helena bereiten die letzte Schlacht vor, Thorsten ist schwer gekränkt - und Jürgen muss gehen
Die Scharmützel zwischen Helena und Sophia gehen über das hinaus, was gemeinhin als Zickenkrieg bezeichnet wird. Es steht die Weltanschauung des Diskurses, also des Schwafelns, gegen die Weltanschauung des Ist-so. „Diskutieren – joooo, das kann ich, das habe ich sechs Jahre lang professionell gemacht“, sagt Helena. Sie hat es nicht in einer Therapiegruppe professionell gemacht, sondern in einer Beratungssendung bei RTL. Helena war Mediatorin, aber eigentlich bedohte sie immer Gläubiger, Ämter und Anwälte. „Du, dann ist das so. Ich bin ja nicht auf Heidschibummbeidschi. Wer A sagt, muss auch B ertragen können.“ Helenas Problem ist vielleicht, dass sie B nicht ertragen kann, nachdem sie A gesagt hat.
Sophia hat ein Problem mit Diskutieren. Sie kommt aus einer Welt, in der Diskutieren noch nie genützt hat. Sie hasst Sozialarbeiter-Getue, sie hasst den Sound der Uneigentlichkeit. Sie will nicht immer weiterreden, da doch feststeht, dass sich die beiden Frauen nie verständigen werden. Konzilianz gibt es bei Sophia nur, wenn sie etwas bringt. Und nur eine ältere, souveräne Respektsperson wie Brigitte Nielsen kann sie für sich einnehmen.
Helena Fürst ist für sie eine Labertrutsche. Sie kann nicht verstehen, dass Helena die bei der Flugreise entwendeten Schmuckstücke und Hosen nicht von der Versicherung refundieren lassen will. Das gilt ihr als Beweis dafür, dass Helena keine realistische Frau ist: „Die ist so was von verstrahlt. Sie großkotzt geradeheraus, aber es steckt nichts dahinter. Was die für eine Wahrnehmung hat, das ist krank, abartig.“ Sophia missachtet ebenso wie Thorsten das Gebot, sich nicht unumwunden über die Kombattanten vulgo Konkurrenten zu äußern. Helena fordert den Verzicht auf Bezichtigungen und Attacken, doch kann sie im Dschungeltefon selbst nicht vollkommen widerstehen: „Ich weiß nicht, was die hier für Filme schiebt“, sagt sie, und Filme schiebt Sophia wohl. Ein Film, den sie schiebt: „Die Frau ist Horror.“
„Ich hab‘ so geweint“
Helena wird Sophia nicht treffen können, aber sie hat Thorsten getroffen: Er sei „das Falscheste, was mir je über den Weg gelaufen ist“, er sei frauenfeindlich. Es waren billige Anwürfe, doch am Lagerfeuer gesteht Thorsten gegenüber Jürgen: „Ich hab‘ innerlich so geweint, das glaubt keiner. Ich hab‘ mich total erschrocken.“ Thorsten kann nicht fassen, dass er, der sich für seine Mutter gegen den Vater gestellt hat und der jeder Frau, die geschlagen wird, zur Hilfe eilt, als frauenfeindlich gescholten wird. Er weiß selbst, dass der Angriff auf Helena als alleinerziehende Mutter unzulässig war. Er wusste sich nicht anders zu helfen. Das richtige Ziel wäre Helenas unzutreffender Vorwurf gewesen: Thorsten ist nicht falsch, denn er hat als Einziger die offene Konfrontation mit Helena gesucht, obwohl er verbal unterlegen ist. Niemand im Camp mag Helena. Jürgen solidarisiert sich mit Thorsten, aber das ist ein Ding unter Männern.
Dann wird Jürgen aus dem Camp gewählt. Es ist die natürliche Entscheidung, denn der Pragmatiker ist sympathisch, er vermittelt manchmal und katalysiert – er ist aber kein Anführer. Sein Zlatko ist diesmal früh ausgeschieden, es war Rolf Zacher. Nun bleiben Sophia und Thorsten auf der einen und Helena auf der anderen Seite. Und dazwischen der neutrale Menderes, der für Sophia und Thorsten uninteressant und eine arme Wurst ist.
Die letzte Koalition wird also die von Menderes und Helena sein.