Drei Fragen an The Rifles. Tickets gewinnen!
"Die können uns alle nicht leiden", so Joel Stoker von The Rifles, als er auf die ständigen Labelwechsel angesprochen wurde. Im Interview sprachen sie über "Do It Yourself", das Erwachsenwerden und darüber, wer in der Band wirklich die Hosen anhat. Im Februar sind die Briten auf Tour, wir haben 3 x 2 Tickets pro Stadt zu verlosen.
Lukas Crowther und Joel Stoker könnten optisch die unverbrüderte Variante der Gallagher-Brüder sein. Der etwas extravagante, exzentrische Luke steht im Gegensatz zum ruhigen, schlichter gekleideten Joel. Doch im Vergleich zu ihren großen Vorbildern von Oasis verstehen sich die gemeinsamen Songschreiber von The Rifles tatsächlich gut. Konfrontiert mit der Frage, welches Post-Oasis-Projekt sie besser fänden, wollten sie sich zunächst nicht entscheiden. „Das Ding ist“, so Luke Crowther, „Liam hat so eine unglaubliche Energie und strahlt unglaublich viel aus und Noel, Noel steckt tiefer in den Finessen des Songwritings drin – und er ist auch ein bisschen entspannter als Liam.“ Schlussendlich machte jedoch Noel das Rennen – off the record natürlich.
Über Oasis sprach man dennoch nur am Rande – schließlich hatten The Rifles erst kürzlich ihr drittes Studioalbum veröffentlicht. „Freedom Run“ steht seit dem 16. September in den Läden. Das Album ist nach zwei stilistisch sehr ähnlichen Britpop-Platten, die doch ein bisschen zu sehr an The Smiths erinnerten, eine willkommene Abwechslung, ein Schritt nach vorne für die Band. Die Band hatte Gelegenheit, sich auszuprobieren und spielte ein bisschen mit der Musik. Das Ergebnis: Eine weitaus poppigere Platte, die mit kindlichen Glockenspielen und Streicherensembles schöne Melodien generiert. Auffälligstes neue Element ihrer Musik sind die Gesangsharmonien Stokers und Crowthers. Wer sich nicht mehr mit großen Labels herumschlagen muss, der hat eben auch Zeit, etwas an seinem Stil zu feilen.
Eure drei Alben wurden jeweils bei einem anderen Label herausgebracht. Warum?
Joel: Die können uns alle nicht leiden.
Luke: Keiner hält es auf Dauer mit uns aus. Nein, kleiner Scherz. Es ist einfach völlig wahnsinnig, die Musikindustrie verändert sich ständig und ist auch ständig in Aufruhr. Wir wären eigentlich wirklich gerne nur bei einem Label geblieben.
Joel: Unser erstes Label war Teil von Sony, aber es war wirklich nur ein winziges kleines Unternehmen und schlussendlich haben sie es einfach geschasst. Also, das war wohl nichts. Nicht unsere Schuld.
Luke: Mit dem zweiten Label war’s ähnlich…
Joel: … da waren wir bei 679, was dann von Warner geschluckt und ein massives Ding wurde. Es war nicht das kleine Indie-Label, bei dem wir zuerst unter Vertrag standen.
Luke: Es war wirklich nicht unsere Priorität, bei einem großen Label unter Vertrag zu sein. Deswegen bringen wir unser neues Album nun selbst heraus. Da haben wir alles wenigstens selbst in der Hand und können uns aussuchen, wie wir was machen. Do it your own way!
Bei eurer Band hat sich außerdem viel geändert – ihr zwei seid die einzigen Gründungsmitglieder, die noch übrig geblieben sind. Wie könnt ihr dann noch The Rifles sein?
Luke: Wir beide haben die Band im Prinzip gegründet. Joel und ich haben im Prinzip alle Songs zusammen geschrieben. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir angefangen zusammen zu jammen und Songs zu schreiben, noch bevor die anderen Bandmitglieder zu uns gestoßen sind. Ich möchte jetzt niemanden auf die Füße treten, aber wir zwei sind The Rifles. Punkt.
Joel: Wir haben sogar ein altes Demo, das nur wir beide gemacht haben. Darauf haben wir uns das erste Mal The Rifles genannt.
Luke. Ja, genau, noch bevor die anderen mit dabei waren, waren wir zwei schon The Rifles. Wir müssen diese CD ausgraben! „Spend A Lifetime“ war sogar drauf, und ein weiterer Song, den wir bisher noch nicht veröffentlicht haben, „Ain’t No Revolution“. Und das ist der Beweis: Wir zwei sind The Rifles.
Bitte verzeiht mir, wenn ich das jetzt so sage, aber die vergangenen Alben waren einander sehr ähnlich. Als ich dann „Freedom Run“ gehört habe, war ich positiv überrascht, dass sich doch relativ viel im Sound geändert hattet – Harmonien im Gesang, Streicher, manchmal ein Glockenspiel zwischendrin. Seid ihr als Band „erwachsen“ geworden?
Joel: Ich denke, wir sind eher als Personen erwachsen geworden.
Luke: Bei uns ist in den letzten paar Jahren soviel passiert, so viel Großes. Wir haben dieses Album geschrieben, als viele dieser unglaublichen Dinge passiert sind, und das hatte natürlich einen unglaublich großen Einfluss auf unser Songwriting. Ich habe jetzt eine kleine Tochter! Wir sind eben nicht mehr Anfang zwanzig.
Joel: Wir mussten endlich erwachsen werden und uns mit Erwachsenenkram befassen, Verantwortung übernehmen. Die reale Welt da draußen erwischt dich auf einmal, schlägt dir ins Gesicht und du musst das einfach akzeptieren. Es ist ganz natürlich, dass man lernen muss, damit umzugehen.
Luke: Und wir machen das, indem wir auf einmal beim Singen Harmonien bilden. (lacht) So gehen wir mit unseren Problemen um, wir harmonisieren!
Im Februar sind die Londoner nun auf Deutschlandtour und machen dabei in fünf Städten halt. Hier geht’s zum Ticketvorverkauf. Wir verlosen dennoch 3 x 2 Tickets pro Stadt. Schicken Sie einfach eine Mail mit dem Stichwort „The Rifles“ an verlosung@www.rollingstone. Viel Glück!
08.02.2012 Hamburg, Uebel & Gefährlich
09.02.2012 Berlin, Kesselhaus
11.02.2012 München, Backstage Werk
12.02.2012 Frankfurt, Batschkapp
13.02.2012 Köln, Gloria