Done Dirt Cheap
Fürs beinharte Fußvolk: Das AC/DC-Audiobook
Wanna tell you a story: Da war diese Band, irgendwie total ruppig, aber voll auf’n Punkt. Die Kids aus der Vorstadt: sah’n das und hörten’s – sie spürten es auf jeden Fall. Dann heizten sie nicht mehr vor anderen ein, Rainbow und so. sondern kamen als Headliner. Machten alles platt. Ihr Logo zierte jede Schulbank, riesengroß, auch Bomber- und Jeansjacken. Dann starb der Sänger, allein, bis zum Anschlag voll, in einem Auto, einem geparkten. Und AC/DC wurden noch viel größer. Für Keith Richards die letzte wirklich aufregende neue Band. Und doch kann man nach Biografien über AC/DC fast so lange suchen wie nach noch nicht vergoldeten Alben. Nuclear Blast Records, Macher von Crematory, Warhammer, Destruction und anderen nicht in jedem Haushalt auffindbaren Metallern, fuhren mit der Vertonung der Mötley Crüe-Bio „The Dirt“ so gut, dass sie nun ein Audiobook über AC/DC hinterherlegen. Verlesen wird auch das von einem aus „Das Boot“ fast bekannten Schauspieler (statt Ralf Richter diesmal Heinz Hoenig). Dessen Kampf mit dem „th“ mag man noch belustigt wegstecken, so wie auch das seitenverkehrte Foto des Covers – doch die Vorlage, Martin Huxleys Analyse „des typischen AC/DC-Klanges“, ist einfach schwach. Ein Fan-Buch, angemacht mit ein paar Zitaten, wenig Einblicken, läppischen Ansichten. Wo die Sprache auf „Bons Dichtung“ kommt, mag so mancher Die-hard-Fan noch eine Träne wegwischen, aber bei den sechs Coverversionen von AC/DC-Klassikern – einer gesungen von Rainbows Puppengesichtchen Joe Lynn Turner (!) – werden sie eher den auf den Fußboden gefeuerten Discman so malträtieren wie Angus Young Bühnenböden: stampfend, sehr heftig stampfend.