Dolly Parton: In diplomatischer Mission für Beyoncé

Skandal um „Cowboy Carter". Nicht-Nominierung bei den Country Music Awards wäre „nicht persönlich“ gemeint

Im März 2024 widmete sich Beyonce auf ihrem Album „Cowboy Carter“ einer Herzensangelegenheit. Als schwarze Texanerin setzte sie sich mit dem „weißen“ Musikgenre Country & Western auseinander. Ihre Platte stieg in vielen Ländern auf Platz eins der jeweiligen Charts, und Beyonce erreichte als erste schwarze Frau die Top-Position der US-amerikanischen Country-Charts.

Bei den Nominierungen für die wichtigen Country Music Awards (CMA) allerdings wurde „Cowboy Carter“ nicht berücksichtigt. In keiner einzigen Kategorie tauchte sie auf; was sofort eine heftige Debatte auslöste. Sogar von „Rassismus“ war die Rede.

Nun wählt Country-Ikone Dolly Parton, die zusammen mit ihrer Schwester Rachel gerade ihre neue Kollektion mit traditionellen Fertiggerichten („Home Chef – Hey Good Lookin‘ – Let’s Get Cookin!“) vermarktet, vermittelnde Worte in dieser aufgeheizten Debatte.

„Sie ist ein Country-Mädchen aus Texas und Louisiana“

Im Showbiz-Fachblatt „Variety“ sagte sie, dass sie „Cowboy Carter“ für ein „wunderbares Album“ halte, auf das Beyoncé zurecht stolz sein sollte.

„Sie ist ein Country-Mädchen aus Texas und Louisiana, ist also mit diesem Hintergrund aufgewachsen. Sie kam also nicht einfach so aus dem Nichts.“

Parton gibt allerdings zu bedenken, dass es so viele großartige Country-Künstler und Künstlerinnen gibt, die ihr ganzes Musikerleben in diesem Genre verbringen würden. „Und die Jury dachte wahrscheinlich, dass sie keinen davon hintenanstehen lassen könnte“.

Die Nicht-Nominierung sei also der großen Menge an Country-Talenten geschuldet, die sich auf ihrem „home turf“ bewegen würden. Nix gegen „Cowboy Carter“ also. Parton verwies darauf, dass Beyoncé ihren Segen bekommen hätte, ihren Klassiker „Jolene“ für das neue Album zu covern.

Möglicherweise hatte Parton die komplizierte Geschichte nicht im Hinterkopf, die Beyonce mit den Country Music Awards verbindet. Bei ihrem Auftritt anlässlich der Preisverleihung 2016 mit The Dixie Chicks wurde sie beim Song „Daddy Lessons“ grundlos ausgepfiffen.

Zur Veröffentlichung von „Cowboy Carter“ sagte sie, dass auch diese entwürdigende CMA-Erfahrung sie dazu inspirierte, sich ein ganzes Album lang mit Country zu beschäftigen.

Dolly Parton ist schlussendlich davon überzeugt, dass die CMA-Jury die bekannten und unbekannten Protagonisten des Genres nominieren wollte. Und nicht nur ein singuläres „Spezialitätenalbum“, so großartig dieses auch sein mag.

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