„Doctor Strange“-Schauspielerin Zara Phythian muss ins Gefängnis
Die aus „Doctor Strange“ bekannte Schauspielerin Zara Phythian wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Ihr Mann muss noch länger ins Gefängnis.
Die Schauspielerin Zara Phythian, zuletzt unter anderem in dem Marvel-Film „Doctor Strange“ (2016) zu sehen, wurde von einem englischen Gericht des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen für schuldig gesprochen. Nun hat das Gericht auch eine Haftstrafe festgesetzt: Für acht Jahre muss die 37-Jährige ins Gefängnis.
Zusammen mit ihrem Ehemann Victor Marke soll sie zwischen 2005 und 2008 ein minderjähriges Mädchen sexuell missbraucht haben. Das Mädchen, das zu Beginn der Übergriffe 13 Jahre alt gewesen sein soll, ist inzwischen erwachsen und hat die Vorwürfe publik gemacht. Victor Marke wurde zu einer noch längeren Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt. Er hat nach der Auffassung des Gerichts zwischen 2002 und 2003 noch ein weiteres minderjähriges Mädchen missbraucht, das zum damaligen Zeitpunkt 15 Jahre alt gewesen sein soll. Außerdem sei er laut Gericht „die treibende Kraft“ hinter den Geschehnissen gewesen.
Als sich die Vorfälle ereigneten, arbeiteten Zara Phythian und ihr Ehemann als Kampfsportlehrer*innen. Im Zuge dieses Berufes lernten sie das Mädchen kennen, die trotz ihres jungen Alters bereits eine aufstrebende Martial-Arts-Kämpferin, Stuntfrau und Schauspielerin war. Ihrer Aussage zufolge, hat das Schauspiel-Paar ihr zunächst, um sie gefügig zu machen, Alkohol gegeben und sie anschließend missbraucht. So habe Phythian von ihr verlangt, ihren Ehemann Marke oral zu befriedigen und sie anschließend zum Sex aufgefordert. Das Opfer sagte bei der Polizei aus: „Ich wusste, dass es falsch war, aber ich wusste einfach nicht, wie ich mich aus der Situation befreien oder etwas sagen sollte.“
Stand Zara Phythian unter dem Einfluss ihres Ehemanns?
Des Weiteren sagte die Betroffene aus, dass Marke ihr gedroht habe, ihre Kniescheiben zu zertrümmern, wenn sie jemandem von dem Missbrauch erzähle. Außerdem berichtete sie von seinen Manipulationsmethoden: „Er sagte, dass mir sowieso niemand glauben würde, wenn ich es erzähle. Deshalb hatten sie immer eine Macht über mich. Sie sahen meine Schwäche und nutzten das aus. Außerdem sahen sie, dass meine Mutter Probleme hatte, und auch das nutzten sie aus.“ Die beiden hätten die Übergriffe zudem gefilmt.
Der zuständige Richter Mark Watson betonte bei der Urteilsverkündung, dass Zara Phythian möglicherweise stark unter dem Einfluss ihres 22 Jahre älteren Ehemanns stand: „In Anbetracht der Beweise, die ich vernommen habe, herrscht bei mir kein Zweifel daran, dass Ihr abnormales Verhalten durch den Einfluss geformt wurde, den er [Victor Marke] schon seit jungem Alter auf Sie hatte.“ Zara Phythian war zu Beginn des Missbrauchs selbst gerade einmal zwanzig Jahre alt.
Im neuen Film „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ spielt Zara Phythian nicht mit. Der Film läuft seit 4. Mai in den deutschen Kinos. Wir haben die beiden Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen zum Videointerview in Berlin getroffen.