Divas und Cheerleader
„Tracks“ pausiert im Juli, dafür begibt sich Arte auf Spurensuche nach einer explizit weiblichen Popkultur. Der „Summer of Girls“ bündelt jeden Dienstag ab 20.15 Uhr relevante Spielfilme, Dokumentationen und Konzertmitschnitte, die eine kulturelle Emanzipation der Frau seit den 60er-Jahren abbilden. Durch das Programm führt an allen Abenden Wir-sind-Helden-Vorzeigefrau Judith Holofernes.
So beleuchtet Arte am 5. Juli nach François Ozons mit allerlei französischen Filmgöttinnen (Deneuve, Huppert, Ardant, Béart, Ledoyen, Sagnier) besetzten Komödie „8 Frauen“ den amerikanischen Mythos Cheerleader und zeigt, wie Girl-Bands von den Ronettes bis zu den No Angels die Musikszene beeinflussten. Am 12. Juli zeigt Arte Luc Bessons ikonische Agentin „Nikita“ sowie eine Doku über die Sozialfigur des Groupies, ehe PJ Harvey den Abend mit ihrem fantastischen Paris-Konzert von Februar 2011 beschließt. Unter dem Motto „Icons and Idols“ steht der 19. Juli ganz im Zeichen von Janis Joplin. Mit dem Biopic „The Rose“ feierte Bette Midler einst ihren Durchbruch als Schauspielerin, die anschließende Dokumentation zeichnet Joplins kurzen Lebensweg als stimm- und trinkgewaltiges Hippie-Starlet nach. Am 26. Juli sucht Arte nach „Singing Ladies“, findet natürlich Joan Baez, aber auch Amanda Lear, die ja vor allem als Muse von Brian Jones bis Salvador Dalí von sich reden machte. Der 31. Juli fokussiert schließlich auf zwei der größten Diven im Pop: Cher und Barbra Streisand. „Summer Of Girls“ wird im August fortgesetzt. Christoph Dorner