Disco-Beats & kruder Rock

Stella halten die Popmusik für "oversexed"

Lange Promotiontage tun gar nicht gut. Flaschen, Teller und Taschentücher, volle Aschenbecher als Stillleben auf dem Tisch. Darum herum lümmeln vier Hamburger, aufgekratzt wie kurz vor komatösem Schlaf. Es ist laut und wird noch lauter, und es wird auch unbequem. Immerhin ist’s am Ende noch lustig mit Stella, wenn man sie nur nicht nach der neuen Platte „Finger On The Trigger For The Years To Come“ fragt.

Sex ist ein besseres Thema. Da wird es turbulent am Tisch, weil niemand weiß, weshalb ausgerechnet Stellas krude Melange aus Disco-Beats und kastriertem Rock als sexy bezeichnet wird. Elena Lange mag das Wort nicht, kennt aber „Stimmen, die dir alle Nackenhaare aufrichten und schon sexy sind“. So wie ihre im Song „Belle Grade“ und leider nicht in jedem anderen des guten Dutzends. Elena findet allerdings, „die ganze Popmusik ist völlig oversexed, und gleichzeitig findet in den Schlafzimmern kein Sex mehr statt.“

Wenn die vier über Musik diskutieren, ist es schwer vorstellbar, dass sie sich auf ein einziges Album einigen konnten. „Wenn bloß Thies nicht so schnell zufrieden wäre“, nörgelt Elena, „dann gäbe es mehr Stücke wie ,Jogging Man‘.“ Der habe erst nach Toto geklungen, sei zerstört worden, habe sich danach angehört wie Dr. Alban und sei nun ein echter Stella-Song. „Wir kommen immer zügig zum Kern der Dinge zurück“, kommentiert Thies.

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