Dirk Darmstädter über „Life Is No Movie“
Kürzlich erschien mit "Life Is No Movie" das dritte Solo-Album von Dirk Darmstädter. Und wer könnte die Platte besser erklären als der Sänger selbst?
„Life Is No Movie“ ist mein drittes Soloalbum, wenn ich jetzt mal die drei „Me And Cassity“-Alben – die eigentlich auch Soloalben waren (aber eben mit Bandname) – nicht mitzähle. Zu 95% aufgenommen bei mir zuhause in Hamburg, finden sich auf dem Album elf Kompositionen der letzten zwei Jahre (das heißt, nach der Veröffentlichung meines letzten Albums „Our Favorite City“ entstanden) und ein Song, den ich anno 1997 schrieb, der aber damals nicht recht passte, heute aber schon („1989 Forever“).
Der Titel „Life Is No Movie“ leitet sich vom gleichnamigen Song ab, einer etwas surrealistischen Erzählung, in der der Protagonist einer verwitweten italienischen Filmdiva hinterher reist, deren beste Jahre schon eine Weile zurück liegen. „Life Is No Movie, it’ll end in tragedy and pain“. Nicht gerade erbauend, aber das musste eben auch mal gesagt werden. Dazu passt das Cover des Albums ganz gut, meine ich. Wir sehen einen städtischen Hinterhof, in diesem Falle in Barcelona. Etwas versteckt, befindet sich darin ein Tenniscourt. Derangiert, verwaist und ungepflegt. In der spätnachmittaglichen Sonne, die lange Schatten auf den grünen Belag wirft, schimmert dennoch eine Aura vergangener Sommer, gekühlter Drinks (Gin & Tonic bitte) und legerem Style nach. Ein wenig „The Great Gatsby“, F.Scott Fitzgerald, Sylvia Plath, Gertrude Stein, etc. Eine Metapher, wenn man so will, für vergangenen Grandeur und Glanz.
Vom Instrumentarium her ist „Life Is No Movie“ relativ klassisch gehalten. Eine ganze Menge akustischer Gitarren, Mellotrons, Melodikas, backing vocals und Trommeln aller Art sind zu hören. Mein guter Freund und Trommler-extraordinaire Lars Plogschties füllte drei Tage lang mein Studio mit Teekisten und allerlei anderem Trommel-Gelöt, welches dann meist baukastenartig aufgenommen wurde. Ein großer Spaß. Auch vor Hallgeräten aller Art wurde diesmal nicht zurückgeschreckt. Unter anderem beim Titelsong konnte ich meine Phil-Spector-Obsession so endlich mal ordentlich ausleben.
Der südafrikanische Autor Troy Blacklaws („Karroo Boy“) fand zu meinem Album folgende Worte: „Life is No Movie is the anthem of a jilted yet un-jaded soul, tuning into movie magic wherever it may surface in this cruel, warped, beautiful world.“ Ich habe natürlich keine Ahnung, was er uns damit sagen will.
Natürlich gehe ich mit den neuen Songs auch bald wieder auf Tour. Ab Ende März bin ich mit meinen beiden Maton-Akustik-Gitarren, Stompbox und einer Ukulele unterwegs.
Die Tourdaten:
29.03.09 Frankfurt – Das Bett
30.03.09 Ingolstadt – Cafe Paradox
31.03.09 Salzburg – ARGE Kultur
01.04.09 München – Cord
03.04.09 Gera – Songtage @ Tivoli I
04.04.09 Magdeburg – Songtage @ Blue Note
07.04.09 Köln – Blue Shell
08.04.09 Brockensen – Junimond
09.04.09 Ludwigsburg – DemoZ
11.04.09 Dortmund – Subrosa