direkt ins herz: Die zweite STARSAILOR-Kurztournee verspricht großen Pop
Das letzte Gastspiel von Starsailor in Deutschland war ein kurzes. Nach zwei Gigs blieb Sänger James Walsh die Stimme weg. Das Konzert in München musste abgesagt werden. Schon in Hamburg hatte er aufgrund einer Erkältung einige Probleme, seinen charakteristischen Gesang über die volle Konzertlänge zu bringen. Die Zwischentöne muss er noch üben.
Nichtsdestotrotz waren und sind Starsailor-Konzerte ein Erlebnis. Geht der wohlige Sound des Albums „Love Is Here“ an einigen Stellen zu Lasten der Direktheit, gehen Songs wie „Lullaby“, „Poor Misguided Fool“ und „Tie Up My Hands“ live ohne Umwege ins Herz.
Schön auch zu sehen, dass Starsailor ihre Referenzen nicht verleugnen: Vorm Konzert läuft meist ein Tim-Buckley-Tape, und zu „Good Souls“ werden Bilder von Dylan, Van Morrison John Coltrane, Don Cherry, Nick Drake, den beiden Buckleys und anderen Helden im Starsailor-Kosmos an die Wand geworfen. Da sind sie ähnlich unverkrampft wie Ryan Adams, für den James Walsh beim vom „New Musical Express“ organisierten Benefizkonzert im Londoner Astoria im Background sang. Dafür half Adams kürzlich live bei einem neuen Starsailor-Song aus. Er bestreitet das zwar, könnte aber auch einfach wieder einen über den Durst getrunken haben, als es passierte. Walsh ist sich sicher: „Ich schrieb einen Song, fragte ihn, ob er mitsingt, zeigte ihm den Text fünf Minuten bevor’s auf die Bühne ging, und das war’s. Zusammen geschrieben haben wir aber bisher nicht.“ Während amerikanische Künstler wie Adams und die Strokes im UK mit offenen Armen empfangen wurden, haben es britische Bands in den USA noch immer schwer. Achtungserfolge wie ein 145. Platz in den Billboard Charts und ein erster Platz in den „Alternative New Artist Charts“ werden auf der Starsailor-Website bejubelt. Das ist bei uns zum Glück anders: Die Konzerthallen werden immer größer. Love Is Here.