Dire Straits würden für kein Geld der Welt wieder zusammenkommen
Für manche Musiker ist das gut bezahlte Bühnencomeback die Erlösung von über die Jahre angehäuften Schulden. Für die Dire Straits ist es schlicht und einfach keine Option.
John Illsley, der Bassist der Dire Straits, hat klar gemacht, dass es so schnell keine Reunion der Band geben wird. Gebaggert wurde allerdings ordentlich an den Musikern, wie er dem britischen „Telegraph“ erzählte.
Die lukrativen Angebote für eine Wiedervereinigung wurde aber allesamt abgelehnt. Illsley deutete in dem Gespräch an, dass er sich regelmäßig mit dem ehemaligen Manager der Band trifft.
„Jedes Mal, wenn wir zu Mittag essen, sagt er zu mir: ‚Ich wünschte, die Leute würden aufhören, mir riesige Geldsummen anzubieten, um [Dire Straits] wieder zusammenzubringen'“, so der Musiker.
„Wenn man eine gut geölte Maschine wie die Dire Straits stoppt, entsteht natürlich für einen selbst ein Vakuum“, erläuterte der Bassist nachdenklich. „Man fragt sich dann schon, ob es eine gute Idee war, aufzuhören. Und ich musste mir immer wieder einreden, dass es richtig war.“
Kunst statt Dire Straits
Illsley war nicht untätig nach dem Ende der Band, er studierte Malerei und begann irgendwann auch, seine Kunstwerke auszustellen. „Ich hatte den Bass an die Wand angelehnt und mir gesagt: ‚Vielen Dank, aber ich mache jetzt etwas anderes'“, sagte der 74-Jährige, offenbar ohne Reue oder Phantomschmerzen, wieder live spielen zu wollen.
Die Dire Straits hatten sich 1995 ohne Groll aufgelöst. Illsley gehörte mit Mark Knopfler zu den beständigen Mitgliedern. Beide blieben befreundet. 2008 hatte der Bassist Interesse an einem Comeback geäußert, doch Knopfler wollte seine Solokarriere weiterverfolgen. Eine unabhängig vom Ausschlagen des Geldes für eine Wiedervereinigung wohl endgültige künstlerische Entscheidung, denn der Sänger tauchte auch nicht auf, als die Band 2018 in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde.