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Die zehn besten Singles von Elvis Presley
Ausgesucht und gewürdigt von Wolfgang Doebeling, in chronologischer Reihenfolge.
1. That’s All Right, 1954.
Der Kickstart des Rockabilly, begünstigt durch eine Infektion, die in der Luft lag: Der Rhythm & Blues fing sich im Sun Studio Hillbilly-Fieber ein, eine folgenschwere Ansteckung, die epidemische Ausmaße annehmen sollte. Der Drive wirkt ungezwungen und anstrengungslos, die Rollenverteilung zwischen den Akteuren ist superb ausbalanciert, Elvis weiß nicht, wie ihm geschieht, und ist doch die Lässigkeit in Person.
1. That’s All Right, 1954.
Der Kickstart des Rockabilly, begünstigt durch eine Infektion, die in der Luft lag: Der Rhythm & Blues fing sich im Sun Studio Hillbilly-Fieber ein, eine folgenschwere Ansteckung, die epidemische Ausmaße annehmen sollte. Der Drive wirkt ungezwungen und anstrengungslos, die Rollenverteilung zwischen den Akteuren ist superb ausbalanciert, Elvis weiß nicht, wie ihm geschieht, und ist doch die Lässigkeit in Person.
2. Mystery Train, 1955.
Eine Aneignung von stupender Souveränität und unübertrefflicher Coolness. Hatte Junior Parker sein Blues-Lament an seiner Leidensfähigkeit aufgehängt, darin traditionelle Folk-Weisen belehnend, fegt Presleys Interpretation jeden Anflug von Trübsal weg. Zwar hat der lange, schwarze Schicksalszug die Geliebte entführt, doch wird er sie wiederbringen, daran lässt Elvis’ entschiedener Ton keinen Zweifel zu.
3. Heartbreak Hotel, 1956.
Am 10. Januar 1956 legt Elvis in den RCA Studios in Nashville seine Meisterprüfung ab, mit unfassbarer Bravour. Das Line-up ist nun um D. J. Fontanas Schlagzeug, Floyd Cramers Piano und Chet Atkins’ zusätzliche Gitarre erweitert,
Backing-Sänger intonieren beiständig, indes der Verlassene bluesgebeugt seine Bestimmung schultert, als gäbe es vom Leben ohnehin nichts Besseres zu erwarten als den Tod.
4. Don’t Be Cruel, 1956.
Aufgenommen in New York am selben Tag wie „Hound Dog“, war „Don’t Be Cruel“ zunächst auf die B-Seite verbannt worden. Erst ein paar Wochen später, als die Nachfrage zugunsten des famos swingenden, von den Jordanaires mit Doo-Wop-Elan ausgestatteten „Don’t Be Cruel“
gekippt war, wurde die Single von RCA umgedreht und schoss prompt abermals die Charts hoch, im UK sogar bis ganz nach oben.
5. All Shook Up, 1957.
Wie „Cruel“ ein Song aus der Feder von Otis Blackwell und ein weiterer Number-one-Hit, den Elvis diesmal im Schluckauf-Modus entbietet, ganz im Einklang mit dem eher hüpfenden als rollenden Rhythmus, passend zum liebestollen Text. „My hands are shaky and my knees are weak/ I can’t seem to stand on my own two feet“, gesteht Elvis. Kein Wunder: „Her lips are like a volcano, that hot.“
6. One Night, 1958.
Auch hier verzehrt sich Elvis nach der Angebeteten, auch hier geht die Libido mit ihm durch, doch hat „One Night“ einen sexuell anzüglicheren Zungenschlag. „One night with you“, lässt er sein Lustobjekt wissen, jede Silbe dehnend, „would make my dreams come true.“ Smiley Lewis hatte auf seiner Originalversion dasselbe gemeint, aber Elvis macht aus „One Night“ einen flammenden Torch-Song.
7. His Latest Flame, 1961.
Del Shannon hatte qua Publishing-Deal den ersten Zugriff auf diesen fabelhaften Song von Doc Pomus und Mort Shuman, doch ließ er ihn als LP-Track verkümmern, ohne Chance auf Airplay. Elvis verleiht der raffinierten Rochade zum Thema Untreue Single-Status und verschenkt auf der
B-Seite mit dem Gitarren-Glanzstück „Little Sister“ einen potenziellen Hit, ebenfalls vom Gespann Pomus/Shuman.
8. Devil In Disguise, 1963.
Den Ausbruch von Beatlemania im fernen England hatte Elvis kaum mitgekriegt, dass „Devil In Disguise“ seine Antwort darauf gewesen wäre, ist also Unsinn. Auch wenn der Grace-land-Eremit mit einer Single reüssierte, die reiner Pop war und doch Beat-Elemente enthielt. „You look like an angel/ Walk like an angel/ Talk like an angel“, singt Elvis schmeichelnd, dann geht es rund, denn: „I got wise.“
9. U.S. Male, 1968.
Von all den Killer-Singles des King die wohl am seltensten gefeierte. Dabei hat sie alles, was Elvis so umwerfend machte, vom Südstaaten-Flair der Musik mit ihrer Hals-über-Kopf-Boogie-Attacke bis zur Warnung, den Kampfgeist des amerikanischen Mannes besser nicht zu unterschätzen. Schon das Intro ist erhebend, wenn Elvis zum ergriffenen Summen der Jordanaires sprechend sein Entree gibt.
10. Suspicious Minds, 1969.
Die ersten Zeilen sind so legendär wie unvergesslich: „We’re caught in a trap/ I can’t walk out/ Because
I love you too much, baby.“ Elvis ist noch einmal Herr seiner Stimme, begegnet der Soul-Herausforderung mit Präsenz und Phrasierungskunst, ganz auf der Höhe der Zeit. Von wegen altes Eisen: 1969 brachte keine zehn Singles hervor, die „Suspicious Minds“ das Wasser hätten reichen können.
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