Die Weichen sind gestellt
Bei seinem Comebackalbum „"Don't Give Up On Me" halfen Joe Henry und Elvis Costello, nun startet Bischof Solomon Burke seine nächste All-Star-Messe
Wir hatten sehr viel Spaß und eine Menge great children around, die mir Freude und Inspiration brachten – und wieder einmal haben wir nicht mehr Zeit als unbedingt nötig im Studio verbracht“, lacht der Bischof seiner eigenen Kirche und König der Soulgemeinde Solomon Burke, als er über die Arbeiten an seinem neuen Album „Make Do With What You Got“, dem Nachfolger des überaus erfolgreichen Comebacks „Don’t Give Up On Me“, berichtet. Das glaubt man ihm nur zu gerne. Mit „great children“ sind sicher nicht die Enkelkinder gemeint, die er ja zu mehreren Dutzend besitzt, eher denkt man an die Beobachtung von Peter Guralnick aus seinem Standardwerk „Sweet Soul Music“, Burke ziehe immer einen ganzen Tross an Leuten hinter sich her: „waiters, deacons, family, reporters – and always women, countless pretty women“. Drei der Diakone, die ihm für „Make Do With What You Got“ bei der Liturgie assistierten, waren Don Was, Van Morrison und Dr. John.
„Es war mir eine große Ehre. Dr. John hat bei der Songauswahl geholfen und den Trtelsong geschrieben. Er ist ein sehr interessanter und cleverer Mensch. Und Van? Ich glaube, da besteht eine spirituelle Verbindung zwischen uns. Wir bringen die Botschaft heim: love, happiness, peace and hope. Der Song, den er für mich geschrieben hat, ,Waiting On A Train‘ das ist ein starkes Bild, wenn man an den crossroads seines Lebens steht. Und Don Was als Produzenten zu bekommen war just another feather in the hat.“ Doch der gehört eigentlich zur Familie, schließlich ist Burke godfather von Was‘ Sohn – genau! – Solomon.
Burke ist jedoch nicht der Erste, der sich nach einem mühsam abgerungenen, beachtlichen Comebackalbum für das nächste Album an Was wendet Bob Dylan, Brian Wilson – die Liste ist namhaft. Als wollten sie alle nach den Studioanstrengungen zur Entspannung im Vorbeigehen ein zuckelndes und muckendes Nachfolgewerk hinschlunzen. Mit jeder Menge Spaß beim Aufnehmen und recht wenig beim Zuhören.
„Man kann nicht wissen, welches die richtige Richtung ist. Wichtig ist erst einmal, nicht stehenzubleiben. Einen Schritt nach dem anderen zu tun.“ Nun beginnt die Predigt von Bischof Burke. „Ich bin beeindruckt, von den Dingen, die mich umgeben, von all den neuen Sachen, die ich jeden Tag lerne, es gibt viel zu tun, es gibt viel zu hören. Den Blues, den Soul, Pop, Jazz – Country natürlich. Ich höre den Rhythmus, ich höre den Beat.“
Und wo geht’s lang an den nächsten crossroads? „Ich würde gerne mit Aretha Franklin auftreten und aufnehmen. Das ist mein Traum. Zwei Throne auf der Bühne, für die Queen und den King. Das gäbe ein großartiges Album – und ein noch viel besseres Video.“