„Die Verurteilten“: Junge Menschen kennen Raquel Welch vor allem als Poster

Das berühmte Filmplakat von „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“ mit Raquel Welch im Fell-Kostüm spielt eine bedeutende Rolle in „Die Verurteilten“. Ironischerweise verdrehte es den Zuschauern weniger aus erotischen Gründen den Kopf, sondern weil hier die Logik der Handlung ins Stottern gerät.

Raquel Welch ist im Alter von 82 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Hollywood trauert um eine Leinwandikone, die weitaus häufiger von Fotografen im Bikini abgelichtet wurde als in Filmen mitgespielt zu haben. Ihr Ruf als Sex-Symbol amüsierte Welch – und sie glich ihn mit einer großen Portion Eleganz und Humor aus.

Abgesehen davon, dass eine ganze Genration mit Raquel Welch im Fell-Kostüm aufwuchs, ist die Schauspielerin jüngeren Menschen vor allem als Posterfigur aus dem Fan-Liebling „Die Verurteilten“ bekannt (die inzwischen legendäre Nr. 1 in der Bestenliste von Imdb).

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In dem Gefängnisfilm wünscht sich Andy Dusfrene (Tim Robbins) nach der Sichtung eines Films mit der „reizenden Rita Hayworth“ von seinem Knastfreund Red (Morgan Freeman), der für Schmuggeleien zuständig ist, ein Film-Poster von ihr. Er bekommt es – und nutzt es in seiner Zelle für einen Zweck, den Zuschauer erst zum Ende des Films erfahren und der mit der erstaunlichen und berührenden Schlusspointe zu tun hat.

Falls Sie zu den vielen Millionen gehören, die „Die Verurteilten“ gesehen haben, werden Sie nun wahrscheinlich lächeln. Alle anderen sollten nun nicht weiterlesen, denn es folgt ein Spoiler, der Ihnen möglicherweise die Freude an dem Film nehmen würde. Dabei geht es vor allem darum, dass Zuschauer seit Jahren intensiv über das Raquel-Welch-Plakat diskutieren.

Wie konnte das Poster nur so gut halten?

Hat sich Frank Darabont, der Regisseur der emotionalen Stephen-King-Verfilmung, die erst im Kino nur wenig Aufmerksamkeit erregte, bevor sie zu einem Hit auf dem Heimvideo-Markt wurde, hier einen komplizierten Logikfehler erlaubt?

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Andy gelingt es nach einer Aufsehen erregenden Aktion die Gefängnisleitung auf seine Seite zu ziehen, in dem der ehemalige Banker ihnen mit kleinen Tricksereien Steuererleichterungen bringt. Schnell wird er zum heimlichen Buchhalter für eigentlich kriminelle Machenschaften und darf sich zum Ausgleich Dinge erlauben, die anderen Insassen verwehrt bleiben. So beginnt er irgendwann kleine Steinfiguren mit einem Meißel zu erarbeiten. Es wird das Arbeitsgerät werden, mit dem er seine Freiheit wiedererlangt. Und schließlich wird Raquel Welch sein Meisterwerk bedecken.

Und nun kommt das Poster ins Spiel: Andy klöppelt Nacht für Nacht einen Tunnel in das offenbar Brüchige Gefängnismauergestein. Darüber wird schließlich als letztes das Plakat von Raquel Welch gehängt. Was lässt nun die Fans des Films diskutieren?

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Viele hinterfragen, dass das Plakat nicht perfekt an der Wand kleben könnte, nachdem Andy durch das Loch, das zur Kanalisation führt, entkommen ist. Demnach ist es schier unmöglich, alle Ecken des Plakats von der anderen Seite der Wand, die durch das Loch geöffnet wird, zu überkleben.

Einige hielten zumindest entgegen, dass in der Szene kurz das Plakat gezeigt wird, das an den oberen Ecken zu kleben scheint, was die mögliche Flucht Andys erklärt, indem er das Plakat an einer seiner Ecken herauszieht, während die anderen an der Wand kleben bleiben.


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Es gibt auch noch einige andere wilde Theorien, wie das gelingen könnte, die wir Ihnen hier ersparen. Fakt ist aber wohl, dass nur Andy und der Regisseur wissen, wie ihm die waghalsige Flucht wirklich gelingen konnte.

Movie Poster Image Art Getty Images
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