Die Toten Hosen: „Zorn und Angst sind keine guten Ratgeber“

Die Toten Hosen stehen dafür ein, dass der Anschlag in München kein Anlass für rechte Vereinnahmung sein sollte.

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Die Toten Hosen haben sich nach dem Anschlag in München am 13. Februar auf ihrem Instagramkanal politisch geäußert. Sie erinnern daran, dass „Zorn und Angst keine guten Ratgeber sind, wir müssen einen klaren Kopf behalten.“

Zum Statement der Toten Hosen

An ihre Follower:innen richten sie einen Appell, der sich über vier Slides erstreckt. Die Toten Hosen stehen dafür ein, dass der Anschlag kein Anlass für rechte Vereinnahmung sein sollte. Sie weisen darauf hin, dass „die Art und Weise wie wir über [brutale Überfälle] diskutieren, bereits unter starken Einfluss rechtspopulistischer Strategien [steht], die unser Land und unsere Gesellschaft destabilisieren und spalten sollen, […].“

Die Toten Hosen erinnern daran, dass das Grundrecht auf Aysl ein Menschenrecht sein sollte. Im gleichen Zuge verweisen sie auf den Wert der Nächstenliebe. Ein Wert, der in einem christlich geprägten Land kein Fremdwort sein sollte, sondern vielmehr ein Prinzip.

Nicht, dass sie nicht auch für eine differenzierte Migrationspolitik wären, „auch zum Schutz derer, die in Deutschland ihr Zuhause gefunden haben und hier in Frieden leben möchten“. Welchen Zusammenhang die Toten Hosen aber darstellen wollen: Gewalttaten „spielen [Rechtsextremen] in die Karten, wenn sie nicht groß Stellung beziehen müssen zu all den anderen brennenden Themen, vor denen wir als Gesellschaft stehen: Klimawandel, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung, Wohnungsnot, soziale Gerechtigkeit und Integration.“

Hier ihren ganzen Instagram-Post lesen:

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Auf welches Ereignis beziehen sie sich?

Als Anlass, ihre Stimme zu nutzen, beziehen sich die Toten Hosen auf den Anschlag eines 24 Jahre alten Mannes aus Afghanistan am Donnerstag, 13. Februar, der in der Münchner Innenstadt mit einem Auto in eine Menge Demonstrant:innen fuhr. Die Demo wurde von der Gewerkschaft Verdi veranstaltet, ungefähr 1.500 Menschen nahmen teil. Dabei wurden dutzende Menschen verletzt, zwei davon starben zwei Tage später (15. Februar) an ihren Verletzungen.

Wer teilt die Haltung der Toten Hosen?

Am Tag darauf (16. Februar) gab es eine Versammlung von AfD-Beteiligten in der Münchner Innenstadt. Die „Omas gegen rechts München“ riefen dazu auf, gegen die Versammlung zu protestieren. Denn, ähnlich wie die Toten Hosen, setzten sie sich dafür ein, dass die Tat nicht für rechte Vereinnahmung genutzt werden sollte.

Der Aufruf von „Omas gegen rechts München“

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Auch die Familie der beiden Getöteten hat eine ähnliche Haltung: „Wir möchten bekräftigen, dass der Tod und der Verlust nicht benutzt werden, um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren.“