Die Toten Hosen: US-Sängerin Anastacia adelt ihren 2012er-Stadionhit
Internationaler Ritterschlag für Campino und Co. Aus „Tage Wie Diese" wird „Best Days“. Ganzes Album mit Deutschpop-Coverversionen angekündigt
Superstar-Duette und -Koops liegen gerade im Trend. Nicht nur in der weltweit boomenden Latin-Music-Szenerie, wie etwa aktuell Manuel Torizo und Marshmellow mit „El Merengue“. Auch in anderen Genres steigen große Namen mit gemeinsamen Songs in den wohlig-warmen Gemeinschaftspool, in der Hoffnung weltweite Charts-Plätze zu ergattern.
Projekte von deutschsprachigen Musikern oder Musikerinnen mit internationalen Superstars sind bislang eher rar gesät. Ganz besonders, wenn deutsches Songwriting über Interpretationen aus Großbritannien oder den USA „auf weltmarktreif“ getrimmt wird. Umso bemerkenswerter ist deshalb die Koop von US-Sängerin Anastacia und den Düsseldorfern Die Toten Hosen.
Laut einer Presse-Meldung wird US-Sängerin für ihr neues Album deutsche Songs als Coverversionen kredenzen. Den Anfang macht eine Single-Kopplung der Große-Gefühle-Hymne „Tage wie diese“, die vom 2012er-Album „Ballast Der Republik“ stammt – und anfangs in Hosen-internen Kreisen als eher umstritten galt. Letztlich landete der Song dennoch auf der Platte – und wurde zu einem Keytrack der fortgeschrittenen Hosen-Karriere.
Anastacia sieht „Tage wie diese“ aus einem ganz anderen Blickwinkel: „Es ist ein Partysong. Und das spüre ich auch, wenn ich ihn singe. Ich bin froh, das teilen zu können: mit Italienern, Briten, Australiern. Es gibt so viele Menschen, die überhaupt nicht wissen, wie toll dieser Song ist.“
Ein kurzer Blick die Biografie der Sängerin verrät übrigens keine besondere Herkunfts-Verbindung zum Deutschpop. Anastasia stammt aus Chicago, ihr Vater Robert Newkirk hat allerdings einen Ahnenverbindung ins Deutsche Reich, die Mutter und Broadway-Schauspielerin Diane Hurley ist irischer Abstammung.
Auf Anastacias Website kann man sich eine knuffige Powerrock-Version der Hosen-Originals anhören und anschauen. Erinnerungen an Tina-Turner-Klassiker wie „Simply The Best“ werden wach.
Das entsprechende Video ist eine im portugiesischen Lissabon gedrehte Herz/Schmerz-Story. Über ihr Management erklärt Anastacia, dass die englische Übersetzung von Campino höchstpersönlich als Demo eingesungen worden ist. Dieser war über das Projekt angeblich „begeistert“. Vielleicht ja auch angesichts der zu erwartenden Zusatz-Einnahmen über die internationalen Verwertungs-Systeme. „Zum Glück mag er die Version. Er ist stolz und hat sie abgesegnet“, so die 54-Jährige.
Für den Herbst 2023 kündigt die US-Sängerin unter dem Titel „Our Songs“ also ein ganzes Album mit deutschen Klassikern an. „Über dieses Projekt habe ich eine Liebe zur deutschen Musik entdeckt, von der ich vorher nichts wusste. Es hat mich der deutschen Kultur und Sprache näher gebracht.“
Anastacia feierte in den 2000er-Jahren große Erfolge in Europa und vor allem Deutschland, unter anderen mit Hitsingles wie „I’m Outta Love“, „Paid My Dues“ oder „Sick And Tired“.