Post ID: 588506
ASMB No Ads Value:
Home › Musik › News
Die Songs der 50er (Teil 1)
In unserer Reihe "Die besten Songs der Jahrzehnte" vesammeln wir die größten Musiker ihrer Zeit. Natürlich dürfen die 50er Jahre nicht fehlen, welche den Grundstock für den Rock' n' Roll lieferten. In einer Fotogalerie hat die Redaktion ihre Lieblingssongs zusammen getragen. Hier gibt es den ersten Teil, unter anderem mit Marilyn Monroe, Elvis Presley, The Cordettes, Johnny Cash, Johnnie Ray, Jimmy Reed und Roy Orbison. Viel Spaß bei der Zeitreise.
Hier kann man sich alle Songs im rdio-Player anhören.
Moon Dog- "All Is Loneliness"
(1950 SMC Pro Arte)
In der "New York Times" soll das Hilton-Hotel seine Adresse mal als "gegenüber von Moondog" angegeben haben. Moondog alias Louis Hardin war ein blinder Mann mit langem Bart, gekleidet in ein Wikingerkostüm, der an der 6th Avenue Gedichte und Kompositionen zu Trommel und Zither vortrug. Charlie Parker kam öfter vorbei, Philip Glass sah in ihm den Begründer der Minimal Music. Doch Moondog war weder Jazz noch Modernist: Er war Klassizist, orientierte seine Kompositionen am Ideal des Kontrapunktes. Sein Madrigal "All Is Loneliness" fand Ende der Sechziger seinen Weg ins Repertoire von Janis Joplin. Der spleenige Komponist zeigte sich verärgert: "Damit machte sie alles kaputt."
Foto:
Arthur Fellig/International Center of Photography/Getty Images.
All rights reserved.
Moon Dog- „All Is Loneliness“
(1950 SMC Pro Arte)
In der „New York Times“ soll das Hilton-Hotel seine Adresse mal als „gegenüber von Moondog“ angegeben haben. Moondog alias Louis Hardin war ein blinder Mann mit langem Bart, gekleidet in ein Wikingerkostüm, der an der 6th Avenue Gedichte und Kompositionen zu Trommel und Zither vortrug. Charlie Parker kam öfter vorbei, Philip Glass sah in ihm den Begründer der Minimal Music. Doch Moondog war weder Jazz noch Modernist: Er war Klassizist, orientierte seine Kompositionen am Ideal des Kontrapunktes. Sein Madrigal „All Is Loneliness“ fand Ende der Sechziger seinen Weg ins Repertoire von Janis Joplin. Der spleenige Komponist zeigte sich verärgert: „Damit machte sie alles kaputt.“
Copyright: Arthur Fellig/International Center of Photography/Getty Images
Hank Williams -„Cold Cold Heart“
(1951 MGM)
Dieser Song habe ihm „quite a few beans and biscuits“ finanziert, erklärte Williams einmal süffisant. Wofür wohl mehr die Schlagerversion von Tony Bennett verantwortlich war, die auch fernab der Countrywellen gehört wurde und gute Tantiemengelder nach Nashville brachte. Die Lyrics frohlocken weniger: Eine komplizierte Übung in Pärchenpsychologie findet hier statt, in der der Sänger nach dem Trauma forscht, das die Geliebte so kühl wirken lässt. Möglicherweise war Williams‘ eigene Ehe mit Audrey die bittere Inspiration.
Copyright: Frank Driggs Collection/Getty Images
Ruth Brown- „(Mama) He Treats Your Daughter Mean“ (1953 Atlantic)
Natürlich wurde das von zwei Männern geschrieben, aber was die damals 25-jährige R’n’B-Prinzessin aus Virginia daraus machte, ist das perfekte Paradigma eines Geschlechterproblems: Die wüstesten Jungs, die nie abspülen und alle Wohltaten ohne Gegenleistung hinnehmen, sind am Ende doch die besten. Ruth Brown klagte mit so viel heiser vibrierender Empörung, dass auch diese Single ihre Hitserie für Atlantic Records fortsetzte, deren größter Umsatzbringer sie in den Fifties war.
Copyright: Gilles Petard/Redferns/ Getty Images
Clyde McPhatter & The Drifters- „Money Honey“
(1953 Atlantic)
Auch hier war Atlantic-Chef Ahmet Ertegün zur Stelle: Als er hörte, dass der gefeierte Leadsänger von Billy Ward & The Dominos die Gruppe verlassen hatte, nahm er ihn gleich unter Vertrag – mit der Vorgabe, eine ähnliche Vokalgruppe zusammenzustellen. Clyde McPhatter fand seine Drifters in der Mount Lebanon Church in Harlem. Gospel und Doo-Wop waren die beiden Standbeine: Die erste Aufnahme „Money Honey“ stieg im Oktober 1953 in die R’n’B-Charts ein, kletterte auf Platz eins. Acht Jahre vor Gründung von Motown steckten die Drifters hier nicht nur musikalische Wegmarken, sondern lieferten auch die Steilvorlage für Motowns Bühnenchoreografie.
Copyright: Michael Ochs Archives/Getty Images
Muddy Waters- „(I’m Your) Hoochie Coochie Man“ (1954 Chess)
„Für mich ist, Hoochie Coochie Man‘ ein Eckstein in der Architektur des Rock’n’Roll“, sagt Muddy-Waters-Biograf Robert Gordon. „Weil er wie Rock’n’Roll klingt, wenn eine Rockband ihn covert, und wie Blues, wenn es eine Bluesband ist. Obwohl beide Gruppen exakt dasselbe spielen.“ Wer das berühmte, schlammstrotzende Start-Stop-Riff hört, denkt jedenfalls als erstes an diesen Song von Willie Dixon, der auf Muddy Waters‘ klassischen Chess-Records-Version auch am Bass zu hören ist.
Copyright: Gilles Petard/Redferns
The Chordettes- „Mr. Sandman“
(1954 Cadence)
Traumweich aufblitzende Stimmen, Pusteblumenharmonien, dazu klopft einer auf seinem Knie den Takt: Schon das Intro verströmt eine überraschende Psychedelia, die den im Text beschriebenen Zauber des Halbschlafs einfängt. Die vier Provinzmädchen, denen dieses Pop-Glanzstück gelang, sangen erst nur bei Barbershop-Shows, bis sie 1949 in der CBS-Radio-Talentsendung von Arthur Godfrey auftraten und Publikumslieblinge wurden. „Mr. Sandman“ war der Auftakt zum kuschligen, lang anhaltenden Ruhm.
Copyright: Hulton Archive/Getty Images
Bill Haley And His Comets – „Rock Around The Clock“
(1954 Decca)
Historiker datieren den Beginn der Rock’n’Roll-Ära auf das Jahr 1951, als Jackie Brenston die erste Genre-typische Nummer „Rocket 88“ einspielte. Doch es sollten noch vier weitere Jahre vergehen, bis Rock’n’Roll im weißen US-Mittelstand ankam und seinen Siegeszug um die Welt antrat. Haley selbst hatte „Rocket 88“ noch 1951 gecovert, ohne nennenswerten Erfolg. Erst als vier Jahre später sein bereits veröffentlichtes „Rock Around The Clock“ im Vorspann des Hollywood-Films „The Blackboard Jungle“ eingesetzt wurde, brachen alle Dämme.
Copyright: Keystone-France/Gamma-Keystone / Getty Images
Marilyn Monroe- „River Of No Return“
(1954 RCA Victor)
Am Ende, nach Indianer- und Puma-attacken und einer Floßfahrt auf jenem tosenden „River Of No Return“ singt die Sängerin Kay ein letztes Lied im Saloon. Die Gemeinde lauschend um sich gescharrt, sitzt sie auf dem Klavier des Pianisten, der übrigens nicht erschossen wird. In wallendes Gold gehüllt, mit roten Pumps, den Blick ins Unendliche: „I lost my love on the river and forever my heart will yearn …“ Natürlich wirkte die Monroe im Western-Ambiente wie ein Fremdkörper, natürlich wurde sie verrissen – anmutiger aber war sie selten als in jenem musikalischen Moment.
Copyright: Gene Lester/Getty Images
Howlin‘ Wolf
„Evil (Is Going On)“
(1954 Chess)
Laut eigener Aussage war er der einzige Bluesmusiker, der sich selbst aus dem Mississippi-Delta nach Chicago chauffierte – im eigenen Auto und mit immerhin 4000 Dollar in der Tasche. Zeit seines Lebens ließ Chester Burnett von Exzessen die Finger, lebte in geordneten finanziellen Verhältnissen – und galt trotzdem als die Inkarnation des archaischen Blues-Shouters, dessen emotionale Naturgewalt vom weißen Publikum gerne mit wohligen Schauern goutiert wurde.
Copyright: Gilles Petard/Redferns
The Crew Cuts- „Earth Angel“
(1955 Mercury)
Der Rock’n’Roll mag leise angedeutet sein in den Liedern der Crew Cuts, doch insgesamt ist das blitzsauberer weißer Doo-Wop-Vocal-Pop, wie ihn die Four Lads, Four Aces und Four Freshmen sangen. „Earth Angel“ von 1955 ist der zweite Hit der Kanadier, ein Sechsachtel mit der typischen 1-6-4-5-Begleitung, man schunkelt gleich mit. Durchgesetzt hat sich allerdings die Originalversion der Penguins, die im Übrigen mehr Soul hat.
Copyright: Harry Hammond/V&A Images/Getty Images
Fats Domino -„Ain’t It A Shame“
(1955 Imperial)
In den Black-Charts schoss diese Single auf Platz eins, in den Pop-Charts schaffte sie „nur“ Platz zehn. Bis Pat Boone sich das Lied schnappte und größeren weißen Käuferschichten ans Herz legte. Sein Vorschlag, den Titel in „Isn’t That A Shame“ abzuwandeln, wurde glücklicherweise verworfen – und immer mehr Hörer interessierten sich plötzlich für das Original, nicht die gecroonte Fälschung. John Lennon erzählte später, dass „Ain’t It A Shame“ das erste Lied war, das er auf der Gitarre gelernt habe.
Copyright: Gilles Petard/Redferns
Bo Diddley -„Bo Diddley“
(1955 Checker)
Eigentlich heißt Bo Diddley Ellas Otha Bates. Er spielt auf einem Kastenbrett mit einer einzigen Saite. Das Otha verschwindet, Diddley kommt vom Anderen zu sich selbst. Und zu sechs Saiten. Am liebsten singt Diddley über Diddley und nimmt eine Kulturtechnik vorweg, die später große Rhetoriker adaptieren sollten: Rapper, von Kurtis Blow bis Snoop Dogg. No one sings über Diddley like Diddley. Bo Diddley, Hey Bo Diddley, Diddley Daddy, Turbo Diddley 2000 … Tur-Bo, der Daddy des repetitiven Beats.
Copyright: Michael Ochs Archives/Getty Images
Frankie Lymon & The Teenagers- „Why Do Fools Fall In Love“
(1956 Gee)
Schon als Teenager in Harlem musste Frankie Lymon in Supermärkten arbeiten, nahm auf der Straße erste Kontakte zu Kleinstdealern auf. Dann aber schien alles gut zu werden: Seine hohe Stimme berührte die Herzen, zudem hatte er ein Händchen für Melodien, wie „Why Do Fools Fall In Love“ bewies. Der Trick – der Kontrast zwischen Bass-Intro und glockenklarer Sopran-Melodie – wurde bald zum Standard für unzählige Vocal-Songs. Lymon dagegen taumelte schon bald in ein drogenvernebeltes Leben und starb 1967 an einer Überdosis.
Copyright: GAB Archive/Redferns
Gene Vincent & His Blue Caps- „Be-Bop-A-Lula“
(1956 Capitol)
Diese Jungs waren 1956 ein heißer Scheiß, ganz böse Jungs, die die Moralwächter auf den Plan riefen. Der Rock’n’Roll erschien am Horizont, und mit ihm der freizügige Sex in der populären Musik, das Lotterleben, die jungen Wilden. Vincent hatte keinen zweiten großen Hit, doch „Be-Bop-A-Lula“ machte ihn unsterblich. Der laszive Swing, die stechenden Gitarreneinwürfe von Cliff Gallup, Vincents rolliger Vortrag, das war bestimmt eine Provokation. I don’t mean maybe.
Copyright: GAB Archive/Redferns
Carl Perkins- „Blue Suede Shoes“
(1956 Sun)
Kleiner Schritt für Carl Perkins, großer Schritt für die Emanzipation des Mannes. Frauen hatten High Heels und Federboa, Nylons und Bikini. Männer? Hatten Uniform. Bis eine unscheinbare Rockabilly-Type aus Tiptonville, Tennessee auf die Idee kam, den blauen Velourlederschuh zum Männerfetisch zu machen. In der Landsberger Kaserne hatte Johnny Cashs Vorgesetzter immer gewarnt: „Just don’t step on my blue suede shoes!“ Cash erzählte Perkins die Story. Dem fiel prompt ein Typ auf, der versuchte, seine Freundin beim Tanzen auf Distanz zu halten. Wegen der Schuhe.
Copyright: Gilles Petard/Redferns
Johnnie Ray- „Just Walkin‘ In The Rain“
(1956 Columbia)
Er klatschte, weinte, warf sich zu Boden, stotterte, schluchzte und zuckte: Johnny Ray sang seine Lieder nicht, er performte sie. Sein erfolgreichstes Stück war dieses Cover eines Prisonaires-Songs. Die Band trug ihren Namen aus gutem Grund. Johnny Bragg schrieb den Song, als er mit dem Mitinsassen Robert Riley bei Regen über den Hof des Tennessee State Penitentiary lief. „Here we are just walkin‘ in the rain, and wond’ring what the girls are doing“, sinnierte Bragg (der wegen Vergewaltigung saß) – und Riley meinte, das sei ein hervorragender Anfang für einen Song.
Copyright: Bert Hardy/Picture Post/Getty Images
Roy Orbison- „Ooby Dooby“
(1956 Sun)
Johnny Cash hatte dem jungen Orbison und seiner Band The Teen Kings nach einer gemeinsamen Radio-Performance empfohlen, es mal bei Sun Records zu versuchen. Labelchef Sam Phillips reagierte verärgert – „Johnny Cash doesn’t run my record company!“ -, lieh den Teen Kings aber trotzdem sein Ohr und fand Gefallen an einem Stück, das die Band in wenigen Minuten auf dem Dach des Hauses einer Studentenverbindung im texanischen Denton geschrieben hatte: „Ooby Dooby“. Auch wenn Orbisons Gesang eigentlich zu hoch war für Rockabilly und er eher bei Balladen glänzte, wurde daraus ein kleiner Hit.
Copyright: David Redfern/Redferns
The Johnny Otis Show -„Willie And The Hand Jive“
(1956 Capitol)
Händeschütteln als Tanz, angeblich in London erfunden, weil in den vollen Clubs kein Platz war, um Beine zu schwingen. Der Hand-Jive-Song wurde zum bekanntesten Showcase eines frühen Rhythm’n’Blues-Kulturmenschen: Der schnurrbärtige Lächler Johnny Otis war vom Swing zum Beat übergetreten, hatte auch als Produzent, Labelchef und DJ seinen Riecher bewiesen und arbeitete als TV-Host daran, die schwarze Musik in den Ohren der US-Vorstädter nach smoothem Entertainment klingen zu lassen.
Copyright: GAB Archive/Redferns
LaVern Baker- „Jim Dandy“
(1956 Atlantic)
Mit den komplexen Rollen, die afro-amerikanische Künstler in den 50ern zu spielen hatten, kannte sich die resolute Sängerin aus Chicago bestens aus. Wenn sie in den Clubs den Blues gab, nannte sie sich Little Miss Sharecropper, bei poppigeren Anlässen Bea Baker. Dass die phänomenalen frühen Rock’n’Roll-Singles wie „Jim Dandy“ von der weißen Georgia Gibbs gecovert und besser verkauft wurden, wollte sie dagegen nicht hinnehmen: Sie klagte auf Copyrightverletzung und schrieb ihrem Kongressabgeordneten. Wenn die Legende stimmt, bekam sie als Antwort nur ein Geschenkpaket.
Copyright: Charlie Gillett Collection/Redferns
Johnny Cash- „I Walk The Line“
(1956 Sun)
In 20 Minuten will Cash seinen ersten Nummer-eins-Hit geschrieben haben. Der Text sei nur so aus ihm herausgesprudelt. Und zeigt den Mann der Widersprüche. Er ist frisch verheiratet, will auf dem Pfad der Tugend bleiben: „Because you’re mine, I walk the line.“ Wie ein Analytiker seiner selbst verspricht er, ein Auge auf sich zu werfen, als könnte da jederzeit was aus dem Ruder laufen. Kann ja auch, vor den Versuchungen des Lebens ist ein fahrender Sänger nie gefeit. „I find it very easy to be true“, das klingt nach Autosuggestion. Bald trifft er June Carter, und aus ist’s mit der Treue.
Copyright: Michael Ochs Archives/Getty Images
Little Richard -„Ready Teddy“
(1956 Specialty)
Die Predigt hätte man gern gehört: Angeblich inspirierte ein Kirchgang den Songschreiber Johnny Marascalco zu diesem Zungenbrecher, den er dem Produzenten Robert Blackwell im Doppelpack mit „Rip It Up“ verkaufte. „Teddy“ wurde die B-Seite, aber noch heute springt einem dieses Stück ins Gesicht wie ein Kater mit Stromschlag. Die aggressive, narzisstische Ungeduld des genialen, damals 20-jährigen Richard Penniman alias Little Richard ist bis heute unübertroffen.
Copyright: David Redfern/Redferns
Elvis Presley -„Hound Dog“
(1956 RCA Victor)
Mit Rock’n’Roll hatten Jerry Leiber und Mike Stoller wenig am Hut, als sie 1952 den anzüglichen Rhythm’n’Blues-Song „Hound Dog“ schrieben und von Big Mama Thornton singen ließen. Danach machte der Song die Runde, wurde vor allem von diversen Countrybands gespielt – zur Gaudi der zumeist männlichen Fans. Ein anderes Gesicht bekam der Song erst in der Interpretation von Freddie Bell & The Bellboys: rasanter, pulsierender, weniger vulgär. Elvis hörte das Stück in dieser Version bei seinem ersten Aufenthalt in Las Vegas – der Rest ist Geschichte.
Copyright: Michael Ochs Archives/Getty Images
Johnny Burnette – „Lonesome Train (On A Lonesome Track)
(1956 Coral)
Zwei Brüder, Ex-Boxer und Lastkahnarbeiter am Mississippi, tun sich mit einem ehemaligen Sportsfreund zusammen, fahren nach New York, nehmen an einem TV-Talentwettbewerb teil, gewinnen tatsächlich einen Plattenvertrag und veröffentlichen einige der bis heute schärfsten und hiebfestesten Rockabilly-Tracks: In Kurzversion klingt die Geschichte von Johnny Burnettes Rock’n’Roll Trio wie ein Showmärchen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen, dafür ist der peitschende, heulende „Lonesome Train“ noch heute eine glutheiße Maschine.
Copyright: Charlie Gillett Collection/Redferns
Guy Mitchell -„Singing The Blues“
(1956 Columbia)
Albert Cernik hatte eine Karriere als Kinderstar hinter sich, als ihn Mitch Miller, A&R-Chef von Columbia, 1950 unter Vertrag nahm – und als erstes auf einem wohlklingenden Künstlernamen insistierte: „My name is Michell, and you seem to be a nice guy“.Auch musikalisch war Guy Mitchell nicht unbedingt aus härterem Holz geschnitzt: Er zählte zu den gefälligen Prä-Rock’n’Roll-Sängern, gab seinem Pop-Futter aber zumindest einen moderaten Beat. „Singing The Blues“ war sein größter Hit und stand neun Wochen lang auf Platz eins der amerikanischen Charts. Die erste Textzeile des Songs nutzten The Clash als Ausklang von „London Calling“: „I never felt so much a-like, a-like …“
Copyright: David Redfern/Redferns
Jimmy Reed -„Honest I Do“
(1957 Vee Jay)
Als er Anfang der 50er-Jahre bei Chess vorspielte, wurde er abgelehnt – was die Chess-Brüder ihr Leben lang wurmen sollte. Denn Reed, der kurz darauf beim Vee-Jay-Label unter Vertrag kam, erwies sich in den 50er- und 60er- Jahren als der kommerziell potenteste aller schwarzen Bluesmusiker – dabei hatte er weder eine markante Stimme noch eine spektakuläre Gitarrentechnik. Das seidige „Honest I Do“ belegte 1957 trotzdem Platz vier der amerikanischen R’n’B-Charts und fand sich sieben Jahre später auf dem Debütalbum der Rolling Stones wieder
Copyright: Gilles Petard/Redferns
Empfehlungen der Redaktion
Abonniere unseren NewsletterVerpasse keine Updates