„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ steht auf der Oscar-Shortlist 2025

Das Drama wurde als deutscher Beitrag für die Kategorie „Bester Internationaler Film“ eingereicht.

Mohammad Rasoulof („Doch das Böse gibt es nicht“, „A Man of Integrity – Kampf um die Würde“) hat es geschafft. Der iranische Regisseur steht mit weiteren 15 Kandidaten auf der Shortlist der Oscars für den besten internationalen Film 2025. Sein Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist eine deutsch-iranische Ko-Produktion und setzt sich mit den landesweiten Protesten gegen das autoritäre Mullah-Regime im Iran im Jahr 2022 auseinander. Diese entwickelten sich im Zuge des durch Polizeigewalt herbeigeführten Tods der 22-jährigen Jina Mahsa Amini. Sollte „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ nominiert werden, wäre dies die nächste für Deutschland nach „Das Lehrerzimmer“ aus dem vergangenen Jahr.

Möglicher Anstoß für Diskussionen

Rasoulof, der aus dem Iran nach Deutschland floh, nachdem er dort zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, äußerte sich zu seiner Nominierung in einer Mitteilung. „Es ist eine Ehre, dass ,Die Saat des heiligen Feigenbaums‘ nun als offizieller deutscher Beitrag auf der Shortlist für die Oscars steht“, sagte er. „Der Film erzählt die Geschichte des Widerstands iranischer Frauen und wurde im Iran unter schwierigen Bedingungen und unter dem Druck der Zensur gedreht.“

Die positive Resonanz des Werks sei „das Ergebnis des Mutes, des Engagements und der Zusammenarbeit einer Gruppe von Künstlern, die dieses Werk trotz aller Einschränkungen zum Leben erweckt haben“. Der in Hamburg lebende Regisseur hofft, „dass dieser Erfolg den Weg für einen größeren Dialog über Wahrheit und Freiheit ebnet.“

Darum geht es in „Die Saat des heiligen Feigenbaums“

Das Drama handelt vom Ermittlungsrichter Iman. Mit seiner Ehefrau Najmeh und den gemeinsamen Töchtern Rezvan und Sana lebt dieser in Teheran. Während der politischen Proteste gegen die autoritäre Regierung muss er mehrere hundert Todesurteile am Tag unterschreiben. Seine Kinder zeigen sich jedoch solidarisch mit den aufständischen Gruppen. Son beginnt sich das Verhältnis zwischen Iman und seiner Familie zunehmend zu verschlechtern.

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Wieder ein Erfolg für den deutschen Film?

Die Shortlist-Aufnahme ist ein erster Zwischenerfolg für Mohammad Rasoulof. Ob er am Ende im engeren Kreis der Nominierten bei der Verleihung am 03. März 2025 landet, zeigt sich wahrscheinlich erst im Januar. Zuletzt waren deutsche Einreichungen bei den Academy Awards äußert erfolgreich. So wurde İlker Çataks Kammerspiel „Das Lehrerzimmer“ 2024 nominiert. Edward Bergers Kriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ konnte 2023 die begehrte Goldstatue sogar abräumen.

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