Die Rückkehr der fahlen Gestalten
Die britische Band Esben And The Witch reanimiert die Gothic-Kultur der 80er-Jahre.
Nightmare Pop – das ist der Begriff, den sich die englische Presse für Esben And The Witch ausgedacht hat. Durchaus naheliegend: Die Musik des Trios aus Brighton fließt wie ein Malstrom, ist gruselig düster und (alb-)traumartig verhallt. Die Band findet den Begriff zu flach und spricht von Katharsis und der Schönheit der dunklen Seite.
Esben reden von einem Gesamtkunstwerk, in dem Bühne, Album und Social Web ein großes Ganzes abgeben. Das ist sympathischer jugendlicher Überschwang, und bis es soweit ist, wird die Band noch einige Alben aufnehmen werden müssen. Doch die Band hat einen guten Anfang gemacht. Das Debüt „Violet Cries“ ist mehr Klanglandschaft als Sammlung konziser Kompositionen – die dunkel leuchtenden Lieder mäandern episch von einem Ort zum anderen. Das sei schon eher Installation als herkömmliches Lied, bestätigen Thomas Fisher und Daniel Copeman und verweisen auf ihre Anfänge als instrumentales Duo – erst Sängerin Rachel Davies habe den Klangversuchen eine Richtung gegeben.
Das war vor zwei Jahren. Dann kamen eine Plattenfirma und diverse Tourneen. Mit dem Erscheinen des Albums bekommt die dunkle Landschaft nun eine Kontur. Bitte verhexen lassen!