Die Rolling Stones über ihr letztes Treffen mit Charlie Watts im Krankenhaus
„Ich konnte sehen, dass er ziemlich müde war und das ganze Geschäft satt hatte“, so der Rolling-Stones-Gitarrist Ronnie Wood.
Die Rolling Stones haben über ihre letzten Treffen mit ihrem kürzlich verstorbenen Band-Schlagzeuger Charlie Watts gesprochen. Watts starb im August im Alter von 80 Jahren. Über die konkrete Todesursache ist bislang noch nichts bekannt. Weder die Angehörigen noch die Band gaben hierzu eine offizielle Erklärung ab.
Gegenüber der „LA Times“ sagte der Stones-Gitarrist Ronnie Wood nun, dass er einer der Letzten gewesen sei, der Watts in einem Londoner Krankenhaus lebend gesehen hat. Laut ihm wurde Charlie in dem gleichen Zimmer behandelt, in welchem er bereits im vergangenen Jahr aufgrund einer Krebserkrankung lag. Bereits damals hätten Wood und Watts das Zimmer scherzhaft die „Rolling-Stones-Suite“ getauft.
„Wir haben Pferderennen im Fernsehen gesehen und einfach die Brise geschossen.“
Über die letzte Begegnung mit Charlie Watts sagte Wood: „Wir haben Pferderennen im Fernsehen angeschaut. Ich konnte sehen, dass er ziemlich müde war und das ganze Geschäft satt hatte.“ Außerdem verriet er, dass Watts noch gehofft hatte, das Krankenhaus verlassen zu können. Doch als daraufhin Komplikationen auftraten, konnte ihm dieser Wunsch nicht mehr erfüllt werden. Anschließend sei es auch keiner Person mehr gestattet gewesen, ins Krankenhaus zu kommen.
Keith Richards fügte hinzu: „Ich versuche es immer noch in meinem Kopf zusammenzusetzen. Ich glaube nicht, dass ich im Moment sehr sortiert in Bezug auf Charlie sein kann.“ Frontmann Mick Jagger ging in dem Gespräch auf den Punkt ein, dass Charlie Watts die Band vor seinem Tod ermutigte weiterzumachen.
Jagger sagte: „Wenn du so lange eine Band bist, ist es unwahrscheinlich, dass du keine Veränderungen hast. Natürlich ist dies wahrscheinlich die größte, die wir je hatten. Aber wir fühlten – und Charlie fühlte – dass wir diese Tour machen sollten. Wir hatten es bereits um ein Jahr verschoben und Charlie sagte zu mir: ‚Du musst da raus. Die ganze Crew, die arbeitslos war – du wirst sie nicht wieder arbeitslos machen.“
Am 20. September spielten die Rolling Stones schließlich zum ersten Mal ohne ihren langjährigen Schlagzeuger in Foxborough im US-Bundesstaat Massachusetts. „Ich denke, es war die richtige Entscheidung, weiterzumachen. Die Band klingt auf der Bühne immer noch großartig und alle waren bei den paar großen Shows, die wir bisher gemacht haben, wirklich reaktionsschnell“, so Jagger.