Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Element Of Crime – „Psycho“
Die mal wieder zwischen Pop, Chanson und Kirmes schwankenden Songs klingen etwas knarziger als auf den lyrischen Vorgängeralben. Aber auch hier geht es um Aufbruch und Lethargie.
Wahrscheinlich ist der Titel schuld. Nach so poetischen Alben wie „Weißes Papier“, „An einem Sonntag im April“und „Die schönen Rosen“ kommen Element Of Crime plötzlich mit „Psycho“ an, das ist ja auch ein bisschen bescheuert.
Dazu klingen die Stücke noch recht trocken und Jakob Iljas Gitarre knarzt überraschend hart, doch sobald man ein bisschen an der rauen Fassade kratzt, kommt darunter alles zum Vorschein, was die Elements ausmacht: Die mal wieder zwischen Pop, Chanson und Kirmes schwankenden Melodien haken sich zärtlich, aber bestimmt in den Ohren fest, und die Lyrik schwankt dazu so wunderbar zwischen Aufbruch und Lethargie.
Schmunzeln, obwohl es Tragödien sind
Erst lullt einen das schön schleppende „Ferien von dir“ ein, dann darf man bei „Jetzt musst du springen“ und „Michaela sagt“ ein bisschen schmunzeln, obwohl es eigentlich Tragödien sind. Und „Du hast mir gesagt“ erst!
Von all den Liedern übers Warten vielleicht das allerbeste. Wenn die letzten Töne von „Weil es schön war“ zu Ende sind, möchte man jedenfalls sofort wieder von vorne anfangen.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
- Teil 29: New Order – „Movement“
- Teil 28: Pavement – „Terror Twilight“
- Teil 27: Van Morrison – „Inarticulate Speech…“
- Teil 26: The Band – „Northern Lights – Southern Cross“
- Teil 25: Kate Bush – „50 Words For Snow“
- Teil 24: Paul Simon – „You’re The One“
- Teil 23: Joni Mitchell – „Don Juan’s Reckless Daughter“
- Teil 22: Beach Boys – „Friends“
- Teil 21: Blumfeld – „Verbotene Früchte“
- Teil 20: David Bowie – „Lodger“
- Teil 19: Crosby, Stills & Nash– „CSN“
- Teil 18: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
- Teil 17: Sonic Youth – „NYC Ghosts & Flowers“
- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
- Teil 7: Pink Floyd – „The Final Cut“
- Teil 6: The Cure – „The Top“
- Teil 5: Queen – „Hot Space“
- Teil 4: The Beatles – „With The Beatles“
- Teil 3: Led Zeppelin – „Presence“
- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“