Die Legende vom Ozeanpianisten von Giuseppe Tornatore

Fallen übersinnliche Aura, ein irreales Schicksal und besondere Begabung zusammen, werden Legenden geboren: Neunzehnhundert (Tim Roth) spielt Piano wie ein Gott und lebt auf dem Passagierschiff „Virginian“, seit er als Baby an Bord gefunden wurde. Festland hat er nie betreten, zu unfassbar und erschreckend kommt dem Reisenden zwischen Raum und Zeit jene Welt hinter dem Horizont vor. Seine Realität besteht aus versponnenen Noten, die eine unbändige Vorstellungskraft untermalen. Als der Dampfer jedoch zu Schrott gesprengt werden soll, versucht Trompeter Max (Pruitt Taylor Vince) verzweifelt, seinen entrückten Freund auf festen Boden zu retten. „Cinema Paradiso“ formulierte Tornatore als Liebeserklärung an die Magie des Kinos. Diesmal widmet er sich, unterstützt von Ennio Morricone, der Poesie der Musik – zurückhaltend in der Erzählung, kraftvoll in seiner Aussage, traumhaft in der Umsetzung. Seine Fabel rührt weil sie ein reines, unschuldiges Herz hat.

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